Dieser Programmteil startet die Transformation von Punkten bzw. Aufträgen, deren Koordinaten in einem anderen System definiert sind. Der Aufruf des Dialogs erfolgt entweder hier unter Transformieren im Bearbeiten-Menü oder im Werkzeug Konstruktion >> Punkte >> Trafo. Der Dialog zeigt mehrere Register, die jeweils ein eigenes, unabhängiges Werkzeug beinhalten:
Datei |
Die Transformation wird anhand einer Passpunktdatei ermittelt. Diese Punkte aus einer Datei werden, je nach Einstellung des Richtung-Schalters, in das System des Auftrags transformiert, oder der Auftrag wird umgekehrt in das System der eingelesenen Punkte transformiert. |
Im Register Lagebezug finden Sie die Funktion, einen Auftrag auf einfache Weise in ein anderes Lagebezugssystem zu transformieren. Auch Streifentransformationen zum Beispiel von Gauß-Krüger 3. Streifen nach Gauß-Krüger 2. Streifen sind auf diesem Weg realisierbar. |
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Datenbank |
Das Register Datenbank ist nur für die Anwender von KIVID® von Bedeutung und aufrufbar. Es regelt die Transformation von den verschiedenen Koordinatensystemen in ein Grafiksystem (siehe auch Systeme). |
Es gibt zwei Wege der Transformation: Vorwärts (Quelle=Datei, Ziel=Auftrag (Auftrag bleibt erhalten) ) und Rückwärts (Quelle=Auftrag, Ziel=Datei (gesamten Auftrag transformieren) ). Je nach Richtung sind einige Felder im Register Datei des Dialogs Transformation grau, weil sie in dem Fall keine Bedeutung haben.
Arbeitsablauf: Die Transformation erfolgt in 2 Schritten. Zuerst werden im Dialog die Parameter eingestellt und die Eingabedatei ausgewählt. Anschließend gelangen Sie automatisch in das Transformations-Werkzeug in der Grafik, wo Sie das Rechnen der Transformation durchführen.
Koordinaten
Datei:
Hier wird der Name der Datei eingetragen, die die einzulesenden Punkte enthält. Voreinstellung für den Dateinamen ist <auftrag>.pkt. Mit dem gelben Ordner-Button können Sie eine andere Datei auswählen. Mit dem EDIT-Button besteht die Möglichkeit, die Datei mit dem Editor zu bearbeiten. Voraussetzung für die Transformation ist, dass mindestens zwei der Punkte schon im Auftrag vorliegen, also Koordinaten sowohl im alten als auch im neuen System haben. Kennzeichen für die identischen Punkte ist die Punktnummer, die ungleich 0 sein muss. Diese identischen Punkte dienen dann wie beim Digitalisieren zur Festlegung der Transformationsparameter (vgl. Kapitel Rechnen (der Transformation)). Eine Beschreibung der Transformation finden Sie im Kapitel Die Transformation.
Format:
Das Dateiformat der Passpunktdatei muss hier ausgewählt werden. Angeboten werden dieselben ASCII-Formate aus der Steuerdatei geograf.ini, die auch im Kommando Punkte >> Einlesen verwendet werden können (vgl. Kapitel Einlesen von Punkten). Mit dem EDIT-Button besteht die Möglichkeit, die Steuerdatei mit dem Editor zu bearbeiten.
Lageklasse / Höhenklasse:
Diese beiden Schalter sind nur wählbar, wenn die Richtung Vorwärts (Quelle=Datei, Ziel=Auftrag (Auftrag bleibt erhalten) )gewählt ist. Mit den Schaltern geben Sie vor, mit welcher Genauigkeitsklasse die Lagekoordinaten bzw. Höhen der Neupunkte aus der Datei im Auftrag gespeichert werden sollen (siehe Kapitel Punktklassen für Genauigkeiten von Lage und Höhe). Bei der Richtung Rückwärts (Quelle=Auftrag, Ziel=Datei (gesamten Auftrag transformieren) ) werden keine Neupunkte aus der Datei in den Auftrag übernommen! Dies kann ggf. anschließend mit dem Werkzeug Punkte >> Einlesen erfolgen.
Lage-Entscheidung / Höhen-Entscheidung:
Diese beiden Schalter sind nur wählbar, wenn die Richtung Vorwärts (Quelle=Datei, Ziel=Auftrag (Auftrag bleibt erhalten) )gewählt ist. Sie steuern, wie die endgültigen Koordinaten der identischen Punkte zu ermitteln sind. Zur Auswahl stehen für die Lage-Entscheidung folgende Möglichkeiten:
Der Schalter Höhen-Entscheidung steuert, ob bei Passpunkten die Höhen aus der Datei übernommen werden (Neu), oder die Höhen der Passpunkte unverändert bleiben (Alt). Es findet keine 3D-Transformation der Z-Koordinaten statt.
Parameter
Richtung: Mit diesem Schalter wird die Richtung der Transformation bestimmt.
Vorwärts (Quelle=Datei, Ziel=Auftrag (Auftrag bleibt erhalten) ): Die Punkte aus der Datei werden in das System des Auftrags transformiert. Auf Grund der identischen Punkte in Auftrag und Datei wird eine Transformation aller Dateipunkte in den Auftrag vorgenommen.
Rückwärts (Quelle=Auftrag, Ziel=Datei (gesamten Auftrag transformieren) ): Der Auftrag wird in das System der Punkte aus der Datei transformiert. Der gesamte Auftrag, also auch Texte, Schraffuren usw. werden in das Koordinatensystem der Datei transformiert. Neupunkte aus der Datei werden dabei nicht eingelesen. Weil sich hierbei alle Grafikdaten ändern, wird die Zeichnung komplett neu aufgebaut. Ist der Maßstabsfaktor der Rückwärtstransformation kleiner 0.9 oder größer als 1.1, dann werden absolute Symbol- und Textgrößen (siehe Kapitel Texte und Größe) mittransformiert.
Punktsymbole ohne explizite Richtung (-.-) mit absoluter Ausrichtung werden mit der Rückwärtstransformation gedreht. Das bedeutet, dass ein Nordpfeil nach der Transformation zum neuen Gitternord zeigt und ggf. neu ausgerichtet werden muss. Bei Punktsymbole mit expliziter Richtung wird diese transformiert, sodass ein Nordpfeil weiterhin zum ursprünglichen Gitternord zeigt und ein Schacht weiterhin parallel zur Straße liegt.
Die erzeugten Koordinaten werden protokolliert. Sie können sich diese in der Grafik mit dem Kommando Protokoll aus dem Bearbeiten-Menü ansehen (siehe Protokoll).
Bei der Transformationsrichtung Rückwärts Quelle=Auftrag, Ziel=Datei (gesamten Auftrag transformieren) regelt nach ok der Schalter Rest implizit die Lage.Entscheidung für die Lagekoordinaten (Alt/Neu). Wird mit Rest Ohne transformiert, erhalten alle Auftragspunkte (auch die Passpunkte) ihre Koordinate aus der Transformation. Wird mit Rest=s², sws, s gearbeitet, erhalten alle Auftragspunkte (auch die Passpunkte) eine Restklaffenverteilung. Für die Passpunkte ergibt sich so die Lage aus der Datei. Bei der Transformationsrichtung Vorwärts (Quelle=Datei, Ziel=Auftrag (Auftrag bleibt erhalten) ) regelt der Schalter Rest das Verhalten der Neupunkte, während die Lage.Entscheidung das Verhalten für die Passpunkte steuert.
Um bei der Transformationsrichtung Rückwärts eine durchgängige Restklaffenverteilung zu ermöglichen, müssen bereits bestehende Restklaffen von GEOgraf eliminiert werden. Daher werden die bestehenden Ansätze aller Punkte im Auftrag und ihre Verzerr-Koordinaten r und h grundsätzlich gelöscht. Ferner werden alle Digitalisiersysteme nach Bestätigung eines entsprechenden Warnhinweises gelöscht.
Restklaffe:
Diese Auswahlliste regelt, was für die Punkte in der Rissansicht gespeichert wird. Die hier entstehenden Restklaffen können auch geplottet werden (siehe Druckeinrichtung - Punkte ). Wichtig für die Bestimmung der Restklaffe ist der Schalter Rest nein (s²,sws,s) beim Rechnen der Transformation (s.u.). Nur mit Restklaffenverteilung entspricht die Koordinate der Passpunkt nach der Rückwärts-Transformation der Koordinate aus der Datei. Dafür muss hier die Auswahl "aus der Transformation" eingestellt werden und im Rechnen der Transformation der Schalter Rest auf eine gültige Restklaffenverteilung ungleich nein.
Punkt- und Textgrößen transformieren bei Maßstabsänderung größer: 10%
Diese Einstellung ist nur für die Rückwärtstransformation wirksam. Bei einer Rückwärtstransformation mit einem Maßstabsfaktor nahe 1 können Punkt- und Textgrößen unverändert übernommen werden. Die Schranke, ab der diese Größen ebenfalls transformiert werden, wird hier in % des Maßstabsfaktors angegeben. Beim Wert 0 werden die Elementgrößen immer mit transformiert.
OK Mit dem Kommando [OK] wird das Einlesen der Datei ausgelöst und das Werkzeug zum Rechnen der Transformation gestartet.
Achtung: Wenn im Auftrag ein Nummerierungsbezirk angegeben ist, werden die Punkte aus der Datei beim Einlesen ggf. entsprechend umnummeriert!
Eine Tabelle der möglichen Einstellungen für die Transfomation finden Sie in den Abschnitten Tabelle der Einstellungen und Berechnungsformeln für die Transformation und Rechnen der Transformation.
Im zu transformierenden Auftrag muss für die Transformation ein Lagebezugssystem eingestellt sein (Parameter >> Rechenparameter >> Lagebezug >> Bezugssystem).
Das Quellsystem (Lagebezugssystem des Auftrags) wird automatisch in den Transformations-Dialog übernommen. Dabei wird aus dem Additionswert bzw. der 7. Stelle der Auftragskoordinaten der exakte Streifen bestimmt.
Das Zielsystem kann über den [Navigieren]-Button eingestellt werden.
Neben dem echten Lagebezugswechsel kann alternativ eine Transformation in ein lokales System durchgeführt werden. Dazu wird bei der Wahl des Systems zuerst "Plotbox" eingestellt und anschließend eine solche ausgewählt.
Bei der Ausgabe wird dann eine Verschiebung und Drehung der Daten gerechnet, bei der die linke untere Ecke der gewählten Plotbox den Wert (5000;5000) besitzt. Abweichend können Sie den Wert über die Variable Offset in der geograf.ini festlegen.
[GEOgraf.KoordTrafo]
*------------------------------------------------------------------------------
* Offset: Diese Variable gibt den Additionsvektor für die linke untere Ecke bei
* der Transformation in ein lokales Koordinatensystem mit natürlichem
* Maßstab (ohne Verzerrung) über eine Plotbox an.
*------------------------------------------------------------------------------
Offset=5000,5000
Hinweis: Wenn Sie so in eine nicht nach Norden ausgerichtete Plotbox transformieren, verändert sich die Nordrichtung. Im lokalen Auftrag kann dann die Orientierung der Elemente falsch sein, wenn sie nicht vorher explizit einen Winkel besitzen.
Mit [OK] startet anschließend die Transformation. Näheres zum Transformationsverfahren lesen Sie bitte im Kapitel Lagebezug nach. Details zur Anbindung landesspezifischer Transformationen finden Sie unter Weitere Dokumentation.
Das Register Datenbank ist nur für die Anwender von KIVID® von Bedeutung und aufrufbar. Es regelt die Transformation zwischen den verschiedenen Koordinatensystemen (siehe auch Systeme ). Hier finden Sie die Möglichkeit, ein neues Grafiksystem einzustellen, oder die Ansicht von Punkten aus anderen Systemen im Grafiksystem sichtbar zu machen. Nach der Definition eines Zielsystems stehen automatisch entsprechende Quellsysteme zur Verfügung, die über identische Punkte verfügen. Punkte, die bisher nur im Quellsystem Koordinaten erhalten haben und nicht in der Grafik angezeigt werden konnten, erhalten durch die Transformation 'grafische Koordinaten' im Zielsystem. Diese 'grafischen Koordinaten' sind lediglich ein Werkzeug, um die Punkte in der Grafik darzustellen und können von KIVID® nicht verwendet werden, da sie nicht in der Datenbank abgespeichert werden.
Zur Durchführung der Transformation und Einstellung von Parametern lesen Sie bitte den obigen Abschnitt Datei.