Um die Arbeit mit GEOgraf möglichst bequem und schnell zu machen, wurde eine besondere Arbeitserleichterung entwickelt, nämlich der Elementfangmodus:
Beim Arbeiten mit den Werkzeugen müssen dem Programm die gerade zu bearbeitenden Zeichnungselemente angezeigt werden (Punkte, Linien, Texte, Schraffuren, Objekte, Dokumente). Die mit Abstand am häufigsten benutzten Elemente sind Punkte und Linien. Es wäre sehr mühsam, wenn der Cursor haargenau auf diese Elemente, die ja keine Fläche haben, positioniert werden müsste, um dem Rechner mitzuteilen, dass er diesen Punkt / diese Linie bearbeiten soll. Daher fängt GEOgraf ständig das Grafikelement ein, das dem Cursor gerade am nächsten ist.
Immer wenn eine Elementanwahl nötig ist, wechselt das Programm automatisch in den Elementfangmodus. Welches Element GEOgraf gerade eingefangen hat, zeigt er durch eine farbliche Veränderung des Aussehens eben dieses Elementes an. Punkte, Linien und Objekte werden mit der Farbe für die Exponierte Darstellung aus dem Kommando Farben (siehe Kapitel Farben) eingefärbt. Um angewählte Texte wird ein Kästchen dieser Farbe angezeigt. Punkte, die zu klein sind, um mit ihrem Symbol angezeigt werden zu können, werden als kleines Kästchen dargestellt. Die Strichstärke dieser exponierten Darstellung kann in der Steuerdatei geograf.ini voreingestellt werden. Im Fangmodus werden in der Informationszeile zu dem jeweiligen Element gehörige Daten angezeigt.
Im Punktfangmodus und bei der Anwahl einer Koordinatenposition steuert der Schalter Frei auto (aus, ein) die Möglichkeiten zur Anwahl (siehe "Frei auto aus ein"). In vielen Werkzeugen ist das Anwählen von Elementen dadurch erleichtert, dass die Anwählbarkeit je nach Kontext sinnvoll eingeschränkt ist. So können beispielsweise im Werkzeug LinMuster nur Linien angewählt werden, die auch ein Muster / eine Signatur haben.
Zusätzlich können Sie als Anwender während der Bearbeitung die Anwahl filtern. Über den Anwahlfilter können Arten und Ebenen für die Anwahl gewählt bzw. von der Anwahl ausgeschlossen werden (siehe Fangparameter, Anwahlfilter). So filtern Sie die im Elementfangmodus wählbaren Elemente, um beispielsweise bei der Leitungsplanung keine ALK-Daten anzuwählen.
Ein Element wird angewählt, indem man den Cursor in seine Nähe platziert, dann - während das gewünschte Element gerade eingefangen ist - die RETURN- Taste bzw. die linke Maustaste drückt. Bei Flächenelementen wie Schraffuren und Objekten muss der Cursor innerhalb der Fläche stehen, damit GEOgraf es anwählt. Zusätzlich gibt es für Objekte eine Auswahlliste, die steuert, ob sie über enthaltene Punkte, Linien, Texte oder ihre Fläche angewählt werden sollen. Für Leitungsobjekte kann eine Anwahl über Linien sinnvoller sein.
Neben der oben beschriebenen Anwahl von Einzelelementen kommt es in zahlreichen Werkzeugen von GEOgraf vor, dass eine Reihe aneinanderhängender Linien (ein sog. Linienzug) angegeben werden muss. Beispielsweise sind dies Schraffuren >> Erzeugen >> Linienzug oder Konstruktion >> Linienzug >> Parallele.
Die Linienzuganwahl geschieht grundsätzlich so, dass zunächst der erste Punkt als Anfangselement des Linienzuges angewählt wird. Dann werden folgend weitere Stützpunkte angewählt. Bei der Linienzuganwahl ist es nicht notwendig, jeden Zwischenpunkt anzufahren. Von einem Stützpunkt zum nächsten sucht sich der Rechner selbst den 'Weg'. Dieser 'Weg' ist oft nicht eindeutig. Bevorzugt werden gewöhnlich Wege, die in die Richtung des nächsten Stützpunktes weisen. Aber oft muss dem Programm durch Anklicken weiterer Stützpunkte auf die Sprünge geholfen werden. Zum Schluss wird der Endpunkt angeklickt und die Anwahl des Linienzuges mit rechte Maustaste bzw. ESCAPE abgeschlossen. Der angewählte Linienzug wird gestrichelt dargestellt bis das Werkzeug verlassen wird.
Durch den Linienverfolgungsschalter LSuch wird gesteuert, wie sich GEOgraf von einem Stützpunkt zum nächsten selbst den 'Weg' sucht. Er beeinflusst die Linienzug-Verfolgung des Programms in Abhängigkeit von Arten und Ebenen (F9-Menü, siehe Kapitel F9 - F9 - die 2. Ebene). Denn nach Anwahl eines Punktes stehen nur noch diejenigen Punkte zur Anwahl zur Verfügung, die mit der aktuellen Einstellung von LSuch auch erreichbar sind. Alle anderen können nicht angewählt werden, was Fehlanwahlen vermeidet. Nur wenn vom aktuell gewählten Punkt gar keine Linie mehr abgeht, bzw. keine den aktuellen LSuch-Kriterien entsprechende, so schaltet sich die Linienverfolgung automatisch auf 'nein'. Nach Anwahl des nächsten Punktes mit anhängenden gültigen Linien stehen wieder die von hier erreichbaren Punkte zur Anwahl zur Verfügung. |
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In manchen Werkzeugen können Sie zwischen dem Fangen vorhandener Linien und dem direkten Verbinden von Punkten ohne Linienverfolgung hin und her schalten. Das geschieht einfach durch Drücken und Halten der Steuerungstaste während der Linienzuganwahl. Halten Sie die Strg-Taste gedrückt, so wählen Sie ohne Linienverfolgung direkt Punkte an. Lassen Sie die Strg-Taste wieder los, so ist die Linienverfolgung aktiv und GEOgraf läuft über vorhandene Linien von Punkt zu Punkt. Da dieser LFang-Schalter sich durch Drücken und Halten der Steuerungs-Taste stets umstellt, können Sie während der Linienzuganwahl beliebig zwischen Linienverfolgung und keiner Linienverfolgung hin und her wechseln, ohne mit der Maus in die Werkzeugleiste klicken zu müssen. Der Text "neue Linien erzeugen" auf dem Schalter ist nicht wörtlich zu nehmen: Es werden temporäre neue Linien im jeweiligen Werkzeug benutzt. |
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Frei ein (aus, auto) |
In einigen Werkzeugen steht zusätzlich der Frei-Schalter für die Punktanwahl zur Verfügung (siehe "Frei auto aus ein"). Steht dieser auf 'ein' bzw. 'auto', so können 'nicht vorhandene' Punkte gefangen werden. Der LFang- und LSuch-Schalter sind dann abgeschaltet, da gar keine Linien betrachtet werden. |
Diese Schalter können innerhalb der Linienzuganwahl problemlos umgeschaltet werden.
Im GEOgraf Viewer sind diese Schalter nicht explizit verfügbar. Durch Drücken und Halten der STRG-Taste bzw. der ALT-Taste kann jedoch auch hier vom Fangen echter Punkte/Linien auf virtuelle umgestellt werden.
Tipp: Falls sich das Programm bei der Linienzugverfolgung doch einmal 'verlaufen' hat, können Sie jeweils die letzte Punktanwahl sukzessive mit der BACKSPACE-Taste zurücknehmen und korrigieren.
Da die Berechnung der erreichbaren Linienzugpunkte in GEOgraf Rechenleistung erfordert, sind Schranken eingebaut worden, um den Rechner nicht dauerhaft zu blockieren. Nach 3 Sekunden wird die Berechnung der erreichbaren Punkte beendet. Generell wird nur 256 Linienschritte weit gesucht.
Sie wählen ein Liniennetz aus, indem Sie einfach eine Linie des gewünschten Netzes anklicken. Anschließend werden dann alle anhängenden Linien des Netzes in Abhängigkeit von dem Schalter LSuch n(j,~,=) verfolgt und angewählt (siehe Kapitel F9 - F9 - die 2. Ebene).
Details zum Fangen von Flächen lesen Sie im Abschnitt "Der Algorithmus zum Flächenfangen".
In den Fangparameter-Eigenschaften aus dem Parameter-Menü können Sie den Permanenten Elementfang aktivieren. Danach können Sie immer, wenn in GEOgraf kein Werkzeug aktiv ist, durch Linksklick in die Grafik das nächstgelegene Element fangen – und das elementtypübergreifend.
Dies bewirkt :
Beispiele für den zweiten Fall sind F10 >> Manuell oder Mengen >> Inhalt ändern. Noch bevor Sie sich über die Werkzeugleiste für einen bestimmten Elementtyp entscheiden, können Sie mit dieser Option Elemente beliebigen Typs sammeln. Klicken Sie nahe einer Linie, wird diese z.B. der Menge zugeschlagen. Ein zweiter Klick entfernt sie wieder. Nahe des Punktes wird dieser bevorzugt, in einiger Entfernung von Punkten, Linien oder Texten können Sie flächenhafte Objekte anwählen.
Außerhalb von Werkzeugen holt das Programm das nächstgelegene Element in die Elementinfo. Wenn Sie an gleicher Stelle Linksklicken, wird das eben gewählte Element von der Auswahl ausgeschlossen: Sie können so z.B. das Element darunter anwählen.
Linien werden immer im Modus komplett angewählt.
Ein Rechtsklick nach Anwahl eines Elementes lässt ein Kontextmenü zum angewählten Element erscheinen.