Die Unterkommandos sind größtenteils identisch, lediglich der Inhalt der mit F <Name> aufrufbaren Liste ist elementspezifisch. Es sind aber nicht immer alle Unterkommandos zu jedem Auswahl-Kommando verfügbar. So kann es auch sein, dass einige Kommando-Plätze zu einem Auswahl-Kommando nicht belegt sind, am Bildschirm ist dann dort ein leeres Kommando-Feld. Dies ist so vorgesehen und kein Hinweis darauf, dass Ihnen vielleicht ein GEOgraf-Modul fehlt. Bis auf die Beschriftung mit Sachdaten sind alle verfügbaren Beschriftungsfunktionen grundsätzlich im Grundmodul von GEOgraf enthalten.
Irrtum Die zuletzt erzeugte Beschriftung wird rückgängig gemacht.
Dieses Unterkommando der Element-Auswahl dient zur Auswahl der Beschriftungsfunktion. Es ist jeweils elementspezifisch und somit unten bei den betreffen den Auswahl-Kommandos beschrieben. Bei Anwahl diese Kommandos öffnet sich ein Fenster mit der Liste aller zum jeweiligen Datentyp vordefinierten Beschriftungsfunktionen. Aus dieser Liste kann die gewünschte Funktion per Mausklick ausgewählt werden. Eine Liste der möglichen Beschriftungsfunktionen finden Sie im Anhang unter Liste der Funktionen für Beschriftungs-Formate. Diese Auswahlliste ist vom Anwender selbst konfigurierbar durch Eintrag in der Installationsdatei geograf.ini im Unterverzeichnis \INSTALL (siehe Die Datei geograf.ini).
Jede vollständige Formatbeschreibung enthält Angaben über die verwendete Funktion, Präfix, Postfix, Anzahl der auszugebenden Stellen sowie der Nachkommastellen und einen Faktor. Mit diesem Menüpunkt kann das Standardformat einer Beschriftung verändert werden. Die verwendbaren Funktionen zu den einzelnen Beschriftungselementen sind in diesem Handbuch jeweils zu dem Element-Auswahlkommando beschrieben. Eine Liste der möglichen Funktionsnamen mit Angabe des Standardformates befindet sich im Abschnitt Liste der Funktionen für Beschriftungs-Formate im Anhang.
Das Eingeben von Beschriftungsformaten erfolgt durch einen Dialog, in dem die Formatkomponenten einzeln zusammengestellt werden. Oben im Dialog wird das vollständige Format, in der vom Programm verwendeten Syntax, angezeigt. Das jeweilige Standardformat wird bei Anwahl des Kommandos Format nicht im Detail angezeigt, es wird nur die Kurzform '&<Funktion>()' ausgegeben. Ein verändertes Format wird vollständig angezeigt.
Tipp: Häufig verwendete Formate können vom Anwender vordefiniert und hinterlegt werden. Dies geschieht zum einen in der Steuerdatei geograf.ini, wo die Auswahllisten der Beschriftungen je Datentyp individuell ergänzt werden können. Zum anderen können Beschriftungsformate auch per Makro eingestellt werden, z.B. kombiniert mit dem Werkzeugaufruf.
Formatkomponenten
Die Formatkomponenten Präfix und Postfix können als freier Text eingegeben werden. Sie werden der eigentlichen Funktion voran- bzw. hintenangestellt. Mit dem Stift-Knopf daneben wird die Zeichenauswahl geöffnet, aus der alle möglichen Zeichen ausgewählt werden können.
Die eigentliche Funktion kann wahlweise vorab mit dem 2. Kommando in den Beschriften-Werkzeugen oder über den gelben Ordner-Button aus der Liste gewählt werden. Hier stehen auch die individuellen Formate aus der geograf.ini unten in der Liste.
Die Anzahl der Stellen nach dem Komma wird aus der Aufklappliste ausgewählt.
Ein Faktor kann angegeben werden, mit dem das Resultat der Beschriftung multipliziert wird. So sind beispielsweise Linienlängen in Zentimeter oder Flächeninhalte in Hektar zu beschriften.
vollständiges Format
Im Abschnitt vollständiges Format oben im Dialog wird das aus den Komponenten zusammengesetzte Format angezeigt. Dies muss die vom Programm benötigte Syntax erfüllen. Hier sind auch Leerzeichen zwischen Präfix und Funktion eingebbar, was im Feld Präfix nicht gespeichert werden kann. Mit dem Pfeil-Knopf rechts neben dem vollständigen Formatstring kann das Format von einem vorhandenen Text in der Grafik übernommen werden. Nach der Textanwahl gelangt der Anwender in den entsprechend gefüllten Dialog zurück.
Syntax des Beschriftungsformat
Spezielle Beschriftungsformate, die über die abgefragten Komponenten hinaus gehen, müssen manuell eingegeben werden. Dies betrifft z.B. Beschriftungen aus mehreren Funktionen (Rechts- und Hochwert), Beschriftungen mit zu überlesenden Zeichen oder verkürzte Punktnummernbeschriftungen.
Diese Eingabe geschieht direkt in der Zeile vollständiges Format des Format-Dialoges. Folgende Elemente stehen zur Beschreibung eines Formates zur Verfügung:
&<Funktion> |
Funktions-Erkennungszeichen |
|
( ) |
Anfang bzw. Ende des Formates für den berechneten Textinhalt |
|
|
Innerhalb der Klammern ( ) für das Format sind folgende Elemente nutzbar: |
|
|
# |
Platzhalter für ein einzelnes Textzeichen im berechneten Textinhalt |
|
* |
Platzhalter für beliebig viele Textzeichen im berechneten Textinhalt |
|
! |
Steht ein Ausrufungszeichen ! vor dem Platzhalter in der Klammer, so werden führende Nullen weggelassen. |
|
~ |
Die Tilde überliest ein Zeichen (z.B. &Pn(*~~~) liefert aus Pn='1234567890' den Text '1234567'). |
|
. |
Dezimalpunkt, trennt ein Format in zwei Teile |
|
[zahl] |
Faktor für den berechneten Textinhalt, auch negativ und mit Nachkommastellen möglich. |
|
ARC |
Architektenbemaßung (Angabe ggf. mit halben cm, z.B. 12,375) - die Architektenbemaßung enthält beliebig viele Vorkomma- und immer zwei volle Nachkommastellen. |
<NL> |
|
Zeilenumbruch im Text |
$<Attributname> |
|
Beschriftung mit dem im Sachdatensatz zum jeweiligen Element gespeicherten Attribut (siehe Kapitel "Beschriften mit Sachdaten"). |
Klartext |
|
Angaben für Präfix bzw. Postfix werden in Klartext vor dem Funktionserkennungszeichen '&' bzw. nach der schließenden Format klammer ')' gemacht. |
Wenn eine Formatbeschreibung Gleitkommastellen enthalten soll, so wird der Formattext in zwei Etappen verarbeitet. Dabei wird einmal vom Dezimalpunkt aus nach links gegangen, einmal vom Dezimalpunkt aus nach rechts. Der Punkt selbst wird in den Beschriftungstext übernommen. Werden dabei gespeicherte Nachkommastellen abgeschnitten (z.B. zwei anstatt mehr Nachkommastellen bei Koordinaten), so wird der Beschriftungswert geodätisch gerundet. Dafür werden die ersten beiden wegfallenden Stellen betrachtet und abgerundet, wenn sie kleiner '50' sind, und aufgerundet, wenn sie größer '50' sind. Falls die beiden wegfallenden Stellen genau '50' lauten, wird zur geraden Zahl gerundet (round to even).
Auf folgende Weise können Sie eine eigene Formatbeschreibung definieren: Nach einem Präfix (in Klartext) folgt das automatische Funktions-Erkennungszeichen '&' mit der Funktionsbezeichnung. Anschließend folgt die Anfangsklammer '(', danach definieren Sie mit Hilfe der möglichen Platzhalter '#', '*' und '~' das eigentliche Beschriftungsformat jeweils für die Vorkomma- und für die Nachkommastellen. Alternativ kann der Formatierparameter 'ARC' verwendet werden. Soll der berechnete Textinhalt mit einem Faktor versehen werden, so geben Sie diesen nun in eckigen Klammern durch '[zahl]' an. Diese Angabe schließen Sie mit der Endklammer ')' ab. Hinter der schließenden Klammer fügen Sie ggf. noch ein Postfix im Klartext hinzu. Die Zeichen '<NL>' bewirken einen Zeilenumbruch in Ihrem Beschriftungsformat (z.B. bei Beschriftung mit mehreren Funktionen wie Rechts- und Hochwert) und müssen ebenfalls außerhalb der Klammern () stehen.
Beispiele: Ein Format für eine Beschriftung mit der Linienlänge, dem Präfix 'ca.', beliebig vielen Vorkommastellen, zwei Nachkommastellen und dem Postfix 'm' wird folgendermaßen definiert: ca. &LL2D(*.##) m Die Definition der gleichen Formatvorgaben, jedoch im Architektenformat würde lauten: 'ca. &LL2D(ARC) m'.
Für eine Beschriftung mit der Linienlänge in cm muss ein Faktor ergänzt werden. Sie könnte daher lauten: &LL2D(*.#[100]) cm
Eine mehrzeilige Punktbeschriftung mit Koordinaten und erläuternden Präfixen könnte lauten: Rechts=&PR()<NL>Hoch=&PH()<NL>Höhe=&PZ()
Und die Definition z.B. für die Funktion der Punktnummer lautet '&PN()'. Sollen nur die letzten 4 Stellen einer Punktnummer beschriftet werden, so geben Sie '&PN(####)' als Format an, denn Punktnummern werden immer von rechts betrachtet.
Das Punktdatum mit 4-stelliger Jahreszahl erreichen Sie mit dem Format &PDA(######19##) bzw. &PDA(######20##). So erhalten Sie beispielsweise 24.12.2000 während der Standard 24.12.00 wäre.
Ein Tausender-Trennzeichen . erhalten Sie bei Ihrer Beschriftung durch den Trick, das Format mit dem Komma als Dezimal-Trennzeichen anzugeben. So erzeugt &AR(*,#)m² beispielsweise einen Flächeninhalt 4.379,5m².
Eine Beschriftung ohne führende Nullen erreichen Sie mit dem ! in der Klammer. Damit liefert &ON(!*) den Objektnamen und &PN(!*) die Punktnummer ohne führende Nullen. Das Steuerzeichen ! funktioniert in beliebigen Beschriftungsfunktionen.
Sobald Sie eine Formateinstellung mit [OK] bestätigt haben, wird dieses Format in der dritten Bildschirmzeile angezeigt und gilt über das Ende der Bildschirmsitzung hinaus bis zur nächsten Änderung des Formats.
Richtungsschalter für die Beschriftung von Punkten, Flächen und Objekten: Das Kommando Richtung ermöglicht jederzeit, die Textrichtung auf einen neuen Wert in Gon einzustellen. Voreingestellt ist die Richtung des zuletzt erzeugten Textes. Die Richtung kann auch mit 'ESC:per Referenz' von einem vorhandenen Text übernommen werden.
Text-Positionsschalter für die Beschriftung von Punkten, Linien und Splines: Mit dem Positions-Schalter wird die Richtung, in der Beschriftungstexte standardmäßig neben dem zu beschriftenden Element zu liegen kommen, eingestellt. Diese Positionierung beim Beschriften erfolgt relativ nach Norden bzw. zur Elementrichtung. D.h. nur bei einem Ausschnitt nach Norden ist rechts auch auf dem Bildschirm rechts, oben auch oben usw..
Cursor: Bei dieser Schalterstellung bestimmen Sie durch die Cursorposition im Moment des Anwählens, auf welcher Seite des Elementes der Beschriftungstext erscheint. Befindet sich der Cursor z.B. unterhalb einer Linie, wenn Sie diese mit RETURN anwählen, so er scheint der Text ebenfalls unterhalb. Diese Schalterstellung ist Standard-Einstellung.
Oben: Bei dieser Schalterstellung wird immer oberhalb des Elementes beschriftet.
Unten: Bei dieser Schalterstellung wird immer unterhalb des Elementes beschriftet.
Links: Bei dieser Schalterstellung wird immer links vom Punkt beschriftet (nur beim Beschriften von Punkten vorhanden).
Rechts: Bei dieser Schalterstellung wird immer rechts vom Punkt beschriftet (nur beim Beschriften von Punkten vorhanden).
Mitte: Bei dieser Schalterstellung wird immer auf dem Spline beschriftet (nur beim Beschriften von Punkten und Splines vorhanden).
LO: Bei dieser Schalterstellung wird immer links oberhalb des Punktes beschriftet.
RO: Bei dieser Schalterstellung wird immer rechts oberhalb des Punktes beschriftet.
LU: Bei dieser Schalterstellung wird immer links unterhalb des Punktes beschriftet.
RU: Bei dieser Schalterstellung wird immer rechts unterhalb des Punktes beschriftet.
Auto: Diese Schalterstellung bewirkt keine Festlegung der Position eines Beschriftungstextes auf Oben oder Unten. Der Text wird vom Programm dorthin gestellt, wo ausreichend Platz ist (nur beim Beschriften von Linien vorhanden).
Sie wählen hier zwischen 3 verschiedenen Modi der Textfreistellung durch Positionierung:
an: automatische Freistellung des Beschriftungstextes. Die Positionierung eines Textes erfolgt nach folgenden Kriterien: Der Beschriftungstext wird möglichst auf die Seite neben dem angewählten Element gesetzt, die im Positions-Schalter gewählt ist. Wenn dort kein ausreichender Platz für den Text vorhanden ist, so sucht das Programm nach einem solchen auf den anderen Seiten des Punktes. Wenn in keiner Richtung ausreichend freier Platz vorhanden ist, bietet das Programm den Text bei Verlassen des Kommandos Beschrift. (mit ESCAPE) zur freien Positionierung an der Maus an. Der Schwerpunkt, also die Textkoordinate, wird dabei möglichst dem beschrifteten Element am nächsten platziert. Voraussetzung dafür ist, dass in der Textart die Schwerpunkt-Position variabel definiert ist.
In Verbindung mit der Massenbearbeitung F10 ist das Vorgehen etwas anders: Punkte werden beschriftet bis der Puffer für manuell nachzupositionierende Elemente voll ist. Dann werden diese zur Positionierung vorgelegt, auch wenn noch nicht alle per F10 ausgewählten Elemente beschriftet sind. Sobald Sie die Positionierung durchgeführt haben, läuft die Massenbearbeitung weiter. Der Puffer ist jedoch inzwischen so groß, dass dieser Effekt in der Praxis kaum auftritt.
Bei der Textpositionierung stehen durch die Textboxen mehrere Werkzeuge zur Verfügung: Drehen, Schieben, Ändern von Größe und Schwerpunkt sowie das Setzen des Bezugs (vom Element zum Text führende Bezugslinie). Der Bezugsstrich für die manuell zu positionierenden Beschriftungen kann also direkt interaktiv gesetzt werden. Alternativ können Sie der Bezug automatisch von GEOgraf setzen lassen, wenn beispielsweise in sehr dicht liegenden Punktwolken nicht eindeutig erkennbar ist, welcher Punkt zum aktuellen Text gehört, was das manuelle Setzen des Bezugs behindert. Dafür gibt es den Schalter Bezug ja(nein) in der Werkzeugleiste. Dieser erscheint erst während der manuellen Positionierung! Steht er auf "ja", so wird automatisch ein Bezugsstrich vom aktuellen Text zu seinem beschrifteten Element gespeichert. Steht er auf "nein", so wird kein Bezugsstrich gespeichert. Die Schalterstellung wird userspezifisch gespeichert. Im Modus "ja" kann der Bezug natürlich auch weiterhin manuell gesetzt werden.
Tipp: Das Werkzeug Texte >> Ändern >> Bezug >> Modus Auto setzt automatisch den Bezugsstrich vom Text zum Beschriftungselement. Hier sind beliebige Beschriftungstexte auch massenhaft (F10) wählbar — eine Auswahlmöglichkeit für manuell nachpositionierte Texte gibt es dort natürlich nicht.
Nach dem Positionieren jedes Textes wird gefragt, ob der Text gespeichert werden soll. Mit der Antwort Nein können Sie das Speichern dieses Textes ganz ablehnen. Mit der Antwort Abbruch (ESCAPE) stoppen Sie die manuelle Nachpositionierung und jeder Text bleibt an seiner aktuellen Position auf dem Beschriftungselement liegen.
Um bei massenhafter Beschriftung mit automatischer Freistellung auch an den Rändern der Zeichnung eine korrekte Positionierung der Texte zu ermöglichen, muss darauf geachtet werden, dass in Grafikparameter im Menü Parameter der Toleranzwert groß genug gewählt wurde (5 bis 10 Prozent).
manuell: manuelle Freistellung ('von Hand'), der Text wird sofort nach dem Erzeugen zum Positionieren per Cursor angeboten. Während der Positionierung ist der Schalter Bezug ja(nein) in der Werkzeugleiste verfügbar, der die automatische Erzeugung eines Bezugsstrichs beim Beschriften steuert.
aus: Kein Test auf Überschneidungen, d.h. keine Freistellung. Der Text wird sofort positioniert ggf. in Abhängigkeit vom Schalter Pos Cursor (Oben, Unten...).
Hier gelangen Sie in die Beschriftungsparameter wie Textrahmen, Abstand oder Richtung, die im Kapitel Beschriftungsparameter beschrieben sind.