Übersicht

Beim Digitalisieren werden zunächst 'Tisch'koordinaten (aus der zu digitalisierenden Karte / Bitmap) gemessen, die dann in Koordinaten des Zielsystems (vorliegend im GEOgraf-Auftrag) transformiert werden. Dies geschieht anhand von identischen Punkten, d.h. Punkten, von denen sowohl 'Tisch'koordinaten (in der Karte) als auch Koordinaten des Zielsystems (im GEOgraf-Auftrag) vorliegen. Beim On-Screen-Digitizing auf einer hinterlegten Bitmap ist das Vorgehen analog (siehe Bitmap einpassen).

Hinweis: Wird eine Bitmap durch Bildbearbeitungsprogramme extern verändert (Größe, Drehung, Auflösung,...), so sind ihre Pixelkoordinaten danach verändert. Ein bereits definiertes Digitalisiersystem passt dann nicht mehr! Daher müssen solche Veränderungen vor Erzeugen des Digitalisiersystems durchgeführt werden. Bei den Bitmap-Änderungen, welche in GEOgraf selbst durchgeführt werden, rechnet das Programm das Digitalisiersystem automatisch um. Ein erneutes Einpassen über den so genannten Tischwechsel ist nicht nötig (siehe Einpassen).

Bei Eintritt in das Kommando Trafodef wird zunächst zur Identifizierung des Transformationssystems, das Sie erstellen oder bearbeiten wollen, eine Systemnummer für die folgende Transformationsbestimmung abgefragt. Bei Rasterdigitalisierung benötigen Sie pro Bitmap ein eigenes Transformationssystem, wofür die Systemnummer abgefragt wird. Sie ist zur Bitmap gespeichert und kann über Elementinfo angesehen werden. Der Dialog zum Wählen des Digitalisiersystems öffnet sich, sobald Sie ein Werkzeug starten, welches dies abfragt. Die Systemnummer darf zwischen 1 und 9999 liegen. Bei Tablettdigitalisierung vergibt das Programm automatisch immer die Systemnummer '1', wenn die Randbearbeitung (GGDIG2) nicht lizenziert ist. Die gewünschte Systemnummer wird einfach im Dialog eingetippt, sowohl für vorhandene Digitalisiersysteme als auch für neue. Zusätzlich wird nun eine Bezeichnung angezeigt und kann verändert werden. Der Vorschlagsname für Digitalisier-Systeme lautet "System Nr.", kann jedoch in einen aussagekräftigeren Namen geändert werden. Neben dem Eintippen der gewünschten Zahl stehen mit den Knöpfen im Dialog weitere Möglichkeiten der Auswahl zur Verfügung:

Mit dem Auswahl-Button können Sie das Digitalisiersystem aus einer Liste selektieren. Dies ist in den Programmteilen nützlich, wo vorhandene Systeme verwendet werden (z.B. Dogitalisieren >> Erzeugen).

Auswahl des Digitalisiersystems über einen Referenz-Punkt.

Auswahl des Digitalisiersystems über eine Bitmap.

Die Auswahl eines Digitalisiersystems blendet die zugehörige Bitmap in Volldarstellung in der Grafik ein und aktiviert sie für die Lupe.

Weiterhin wird abgefragt, wie oft die identischen Punkte digitalisiert werden sollen ('Anzahl der Digitalisierungen'). Die Angabe hier entspricht derjenigen, die Sie auch im Kommando Mittel=x (siehe Mittel=x) machen können.

Zur Berechnung dieser Transformation werden mindestens 2 identische Punkte benötigt. Dazu wählen sie zunächst den Menüpunkt Identisch (genaue Beschreibung s. Abschnitt Identisch) an. Wenn eine große Menge von identischen Punkten vorliegt, die auch in die Berechnung der Transformation mit eingehen sollen, so genügt es, vorläufig mit wenigen Punkten zu beginnen und die Transformation zu einem späteren Zeitpunkt zu erweitern, da im weiteren Verlauf der Digitalisierung die noch fehlenden identischen Punkte ohnehin alle einmal angefahren werden. Die Transformation kann während des Digitalisierens jederzeit mit Hilfe des Unterkommandos Rechnen neu gerechnet werden, z.B. wenn genügend identische Punkte zusammen gekommen sind. Dabei wird automatisch zunächst die bisherige Transformation auf die 'Tisch'koordinaten zurück gerechnet und dann eine neue Transformation mit allen ausgewählten identischen Punkten gerechnet. Alle mit diesem System bereits digitalisierten Neupunkte werden anschließend mit der neuen Transformation erneut berechnet.

Die Abbildung der Vektordaten auf eine hinterlegte Bitmap funktioniert bei der 6-Parametertransformation nicht richtig. Um dennoch sauber auf der Bitmap digitalisieren zu können, sollten Sie eine 4-Parametertransformation verwenden und mit Restklaffenanpassung in verzerrter Darstellung digitalisieren. Dadurch liegen alle digitalisierten Elemente passend über der Bitmap. Wenn Sie die optische Übereinstimmung nicht mehr so dringend brauchen, können Sie das System mit einer 6-Parametertransformation erneut durchrechnen, um rechnerisch bessere Koordinaten zu erhalten.

Wie GEOgraf bei der Berechnung einer Transformation verfährt ist im Abschnitt Die Transformation beschrieben.