n*Ident

Das Kommando n*Ident dient der genaueren Einpassung von hinterlegten Bitmaps und DXF/DWG-Dateien über mehr als 2 identische Punkte. Hier können für höhere Genauigkeitsanforderungen mehrere Passpunkte gewählt werden. Die Lageklasse der identischen Punkte muss mindestens R (gerechnet) sein. Die Transformation kann beeinflusst und jederzeit neu gerechnet werden.

Voraussetzung für n*Ident ist das Modul GEOgraf-Rasterverarbeitung für Bitmaps bzw. das Modul DXF/DWG Plugin für DXF/DWG-Dateien. Das Einpassen über n*Ident ist Voraussetzung, wenn auf einer Bitmap digitalisiert werden soll. Es ist identisch mit dem Werkzeug Trafodef im Digitalisieren-Werkzeug (siehe Kapitel Trafodef - Bestimmen der Transformationsparameter). Jedoch steht es auch ohne das Digitalisiermodul zur Verfügung. Das Entzerren von Bitmaps gemäß Digitalisiertransformation wird im Digitalisieren-Werkzeug unter Trafodef aufgerufen, um Bitmaps mit den GEOgraf-Vektordaten deckungsgleich zu bekommen (siehe Entzerren).

Wir empfehlen diesen Ablauf:

  1. Identische Punkte bestimmen (mindestens 2)
  2. Transformation rechnen
  3. Weitere identische Punkte bestimmen
  4. Transformation erneut rechnen

Das Vorgehen bei n*Ident bzw. der Rasterdigitalisierung ist im Folgenden beschrieben:

Zunächst muss im Dokumente >> Einpassen >> n*ident das Dokument in der Grafik angewählt werden, welches eingepasst werden soll.

Dann wird eine Systemnummer zur Identifizierung des Transformationssystems eingegeben, wobei pro Dokument eine eigene Systemnummer benötigt wird. Als Bezeichnung für das System wird der Name des Dokumentes vorgeschlagen.

Identisch

Bei neuen Dokumenten gelangen Sie automatisch in das Unterkommando Identisch. Bei bereits bestehendem Transformationssystem starten Sie dieses explizit, um weitere identische Punkte zu bestimmen. Hier wählen Sie für die Transformation die identischen Punkte sukzessive auf dem Dokument und im Auftrag mit der Maus an. Abwechselnd fragt GEOgraf für jeden identischen Punkt nach einem Punkt vom Dokument ("Bitte Passpunkt Nr. x digitalisieren") und einem Punkt auf dem Bildschirm ("Bitte identischen Punkt in der Grafik anwählen"). Das Vorgehen ist analog zum Kommando 2*Ident.

Sie digitalisieren auf dem Dokument, indem Sie die Maus in die Nähe des Punktes bewegen, den Sie digitalisieren wollen, und die linke Maustaste einmal kurz drücken. Auf DXF/DWG-Dateien hilft Ihnen ein Fangmodus für die Punkte aus der Datei, wenn der Frei-Schalter im Modus auto steht. Beim Digitalisieren auf der Bitmap unterstützt die Rasterlupe die genaue Bestimmung von Punkten. Der gewünschte Punkt der Bitmap sollte bei der Anwahl bereits vergrößert in der Lupe sichtbar sein. Wenn Sie die linke Maustaste klicken, springt der Mauscursor in die Lupe, wo Sie ihn feinpositionieren können. Drücken Sie hier die linke Maustaste erneut, dann wird die Digitalisierung gespeichert.

Anschließend wählen Sie den bereits vorhandenen identischen Punkt mit der Maus auf dem Bildschirm an.

Beliebig viele identische Punkte auf dem Dokument und im GEOgraf-Auftrag werden so bestimmt.

Rechnen

Durch das Kommando Speichern wechseln Sie zum Unterkommando Rechnen der Transformation, wenn genug identische Punkte bestimmt sind. Bei bereits bestehendem Transformationssystem starten Sie dieses explizit, um die Transformation mit geänderten Passpunkten oder Einstellungen neu zu bestimmen.

Definieren Sie Ihre Transformation auf die im Abschnitt Die Transformation beschriebene Weise. Nach dem Rechnen der Transformation wird die Grafik mit dem Dokument so zur Deckung gebracht, dass die identischen Punkte im Auftrag über denen im Dokument zu liegen kommen. Bei einer Bitmap wird der Grafikausschnitt durch einen Ausschnitt-Wechsel so bestimmt, dass diese bildschirmparallel liegt und die GEOgraf-Daten entsprechend gedreht sind. Es ist empfehlenswert, bereits nach 2-3 Passpunkten die Transformation zu rechnen, um anschließend leichter weitere identische Punkte festzulegen.

Für DXF/DWG-Dateien wird eine 3- oder 4-Parameter Transformation gerechnet, je nach Angabe im Werkzeug. Eine Restklaffenverteilung erfolgt dabei nicht.

Für Bitmaps steht auch die 6-Parameter-Transformation zur Verfügung. Die exakte Abbildung der Vektordaten auf die Bitmap am Bildschirm funktioniert bei der 6-Parametertransformation nicht richtig, da die Grafik für Bitmaps immer nur eine 4-Parameter-Transformation anzeigen kann (MX=MY). Um dennoch sauber auf der Bitmap digitalisieren zu können, sollten Sie eine 4-Parametertransformation verwenden und mit Restklaffenverteilung in Rissansicht (verzerrter Darstellung) digitalisieren. Dadurch liegen alle digitalisierten Elemente passend über der Bitmap. Das weitere Erzeugen digitalisierter Zeichnungselemente erfolgt dann auf die im Abschnitt Erzeugen von digitalisierten Zeichnungselementen beschriebene Weise. Wenn Sie die optische Übereinstimmung nicht mehr so dringend brauchen, können Sie das System mit einer 6-Parametertransformation erneut durchrechnen, um rechnerisch bessere Koordinaten zu erhalten. Beim Digitalisieren gleich rechtwinklig gerechnete Gebäude verlieren hierbei die Rechtwinkligkeit. Beachten Sie bitte, dass ein Fehler, der aus einem gleichmäßigen Abtastverzug des verwendeten Scanners resultiert (unterschiedliche Maßstäbe in x- und y-Richtung), mit Hilfe der 6-Parameter Transformation völlig ausgeglichen werden kann.

Die Transformation wird protokolliert wie die Digitalisiertransformation.