Durch diesen Befehl können Sie Punkte in der Zeichnung verschieben, ohne dass die Originalkoordinaten verloren gehen, was vor allem bei der Risserstellung wichtig ist. Dieser Menüpunkt steht Ihnen nur zur Verfügung, wenn Sie das Modul GGRISS lizenziert haben. Die Rissansicht wird im Ansicht-Menü aktiviert.
Beim Punkt wird zusätzlich zur Originalkoordinate eine sogenannte verzerrte Koordinate gespeichert. Dies ist auch in der Statuszeilen zu angewählten Punkten sichtbar, in deren zweiter Zeile die Werte dR und dH die Verschiebevektoren anzeigen, mit denen man von der Originalkoordinate zur verzerrten Koordinate gelangt. Auch im Dialog Elementinfo werden die Verschiebevektoren angezeigt. Punkte, die durch Digitalisierung entstanden sind, besitzen bereits Verschiebevektoren aus der Digitalisiertransformation und können daher nicht mit dem Werkzeug Schieben bearbeitet werden. Erst wenn das Digitalisiersystem am Punkt oder komplett gelöscht ist, lässt sich so ein Punkt schieben (Punkte >> Löschen >> Historie bzw. Digitalisieren >> Löschen).
Nach dem Schieben erscheinen alle Linien, die zu dem Punkt führen, nun auch entsprechend geändert. Das hat mehrere Vorteile: Zum Beispiel können Sie Zeichnungselemente auch nach dem Verschieben mit ihren richtigen Maßen beschriften, da die Originalkoordinaten programmintern erhalten bleiben. Auch die mit dem Programmteil GGPFEIL (siehe Kapitel Messpfeilerzeugung - GGPFEIL) erzeugten polaren Bestimmungsrichtungen zeigen nach dem Verschieben immer noch auf den richtigen Punkt, wenn sie mit Linien markiert wurden.
In der Konstruktion wird immer mit den Originalkoordinaten gerechnet! Ggf. wird zusätzlich für Neupunkte auch eine verzerrte Koordinate aus den beteiligten Verzerrkoordinaten ermittelt, wo dies sinnvoll machbar ist. Mit Frei auto erzeugte Punkte erhalten jedoch stets die aktuellen Grafikkordinaten und keine Rissvektoren.
Texte, deren Positionsbestimmung in Abhängigkeit von Risspunkten erfolgt ist, erhalten automatisch eine verzerrte Position in der Rissansicht. Das sind Beschriftungen von Punkten und Linien, und Bemaßungen von Winkel und Absteckskizze. Wie bei den Punkten wird dafür zu den Texten eine weitere Koordinate, die Risskoordinate und zusätzlich eine Rissrichtung gespeichert. Die Pflege der Rissdarstellung von diesen Texten erfolgt im Wesentlichen vollautomatisch in Abhängigkeit von Änderungen an den Punktrisskoordinaten.
Darüber hinaus können alle Texte explizit für die Rissansicht verschoben werden. Dazu dient das Werkzeug Texte >> Ändern >> Schieben, welches identisch zu diesem Punkte-Werkzeug ist.
Was Punkt (Text) Dieser Schalter befindet sich in allen Unterkommandos des Risswerkzeugs und wechselt die Elementanwahl in der Grafik. So können beispielsweise Texte mit denselben Einstellungen geschoben werden wie Punkte.
Punkte können nur dann verschoben werden, wenn Sie im Ansicht-Menü die Rissansicht angestellt haben, denn GEOgraf lässt nur ändern was sichtbar ist. Deshalb erscheint, falls die Rissansicht nicht aktiv ist, innerhalb der Unterkommandos die Frage "Wechsel in die Rissansicht (verzerrte Darstellung)?", sobald ein Element angewählt ist und eine Aktion ausgelöst werden soll. Mit der Antwort Ja wechseln Sie in die Rissansicht und GEOgraf führt die Aktion aus. Mit der Antwort Nein unterbleibt beides. In der Rissansicht wird auch in der Grafik die verzerrte Koordinate der verschobenen Punkte dargestellt. Schalten Sie die Rissansicht wieder ab, so werden die Punkte wieder in ihrer Originalposition angezeigt. Sie können also mit der Rissansicht im Ansicht-Menü schnell zwischen der Anzeige beider Positionen der Punkte hin und her schalten.
Wollen Sie die verzerrte Darstellung ausplotten, so schalten Sie beim Drucken (GEOplot) die Rissansicht ein.
Manuell
Wählen Sie den Punkt, der verschoben werden soll mit der Maus an. Fahren Sie nun mit dem Cursor die Zielposition an, auf die der Punkt verschoben werden soll. Zur Bestimmung der Zielposition steht der bekannte Schalter Frei auto (ein, aus ) zur Verfügung, um diese Position wahlweise durch einen vorhandenen Punkt, einen nicht vorhandenen Konstruktionspunkt oder frei per Cursor zu bestimmen. Nach dem Drücken der linken Maustaste (RETURN) erscheint der Punkt an seiner neuen Position. Das Unterkommando Manuell arbeitet generell ohne Massenbearbeitung F10. Bitte nutzen Sie für massenhaftes Schieben das Unterkommando Lupe mit Faktor=1.
Löschen
Dieses Kommando löscht die verzerrte Koordinate der jeweils angewählten Punkte.
Lupe
Dieses Kommando dient der Vergrößerung eines Ausschnittes. Der zu vergrößernde Ausschnitt kann zuvor mit der Massenbearbeitung (F10) angewählt werden. Wahlweise können die Elemente auch einzeln selektiert werden, um beispielsweise nach der Ausführung mit F10 ein einzelnes vergessenes Element direkt anzuwählen. Für die Lupenfunktion benötigt das Programm einen Schwerpunkt, seine Zielposition und einen Vergrößerungsfaktor. Wählen Sie also zunächst mit der Maus den gewünschten Schwerpunkt an und bestätigen Sie mit RETURN. Zur Bestimmung des Schwerpunkt steht der Schalter Frei auto (ein, aus) zur Verfügung, um diese Position wahlweise frei per Cursor, durch einen vorhandenen Punkt oder einen nicht vorhandenen Konstruktionspunkt zu bestimmen. Der Schwerpunkt kann sofort an eine neue Position gesetzt werden, indem Sie die neue Position jetzt mit der Maus anfahren und mit RETURN bestätigen. Zur Bestimmung der Zielposition steht ebenfalls der Schalter Frei auto (ein, aus) zur Verfügung. Durch Anwahl einer Zielposition wird die Vergrößerung gleichzeitig mit einer Verschiebung verbunden. Geben Sie nun den Vergrößerungsfaktor ein. Nach diesen Eingaben wird nun für die angewählten Punkte eine 3-Parameter Transformation gerechnet. Der Vergrößerungsfaktor F=xxx wird im Werkzeug angezeigt und kann direkt hier geändert werden. Auch die Verschiebung kann durch ein Unterkommando erneut bestimmt werden, ohne das Werkzeug zu verlassen. Mit dem Vergrößerungsfaktor F=1.0 wird auf alle angewählten Punkte die zuvor bestimmte Verschiebung angewandt. Es wird also eine 2-Parameter-Transformation durchgeführt.
Analog zu dem Kommando Lupe werden einzelne Elemente oder ein zuvor mit F10 - Massenbearbeitung anzuwählender Ausschnitt bearbeitet. Hierbei wird der Ausschnitt über eine Helmert-Transformation verändert. Die beiden für die 4-Parameter Transformation benötigten Passpunkte werden vom Programm abgefragt. Hierzu fahren Sie zuerst den ersten Passpunkt mit der Maus an und bestätigen mit RETURN. Dann wählen Sie mit der Maus die verzerrte Koordinate des ersten Passpunktes aus, die Sie ebenfalls mit der linken Maustaste bestätigen. Zur Bestimmung des Passpunktes und der Zielposition steht der Schalter Frei auto (ein, aus) zur Verfügung, um diese Position wahlweise durch einen vorhandenen Punkt, einen nicht vorhandenen Konstruktionspunkt oder frei per Cursor zu bestimmen. Mit dem 2. Passpunkt verfahren Sie genauso. Danach wird die Transformation für alle angewählten Punkte durchgeführt.
Linienzug
Dieser Programmpunkt dient der Aufweitung linienhafter Objekte, beispielsweise einem Graben. Der zu bearbeitende Ausschnitt kann zuvor mit Hilfe der Massenbearbeitung im F10 -Menü angewählt werden. Wahlweise können die Elemente auch einzeln selektiert werden. Die Aufweitung erfolgt dann orthogonal zu einem anzuwählenden Basislinienzug. Zunächst wird der Linienzug angewählt. Dies kann beispielsweise die Mittelachse des Grabens sein. Zur Anwahl des Linienzuges steht neben dem Linienverfolgungsschalter LSuch auch der Schalter LFang ja(nein) bereit. Damit verwendet GEOgraf bei Anwahl zweier Punkte die direkte Verbindung zwischen diesen, unabhängig von den Linien im Auftrag. Im Anschluss muss ein Faktor angegeben werden, um den der Abstand der angewählten Punkte zum Basislinienzug vergrößert werden soll. Die Verschiebung erfolgt dann, unter Verwendung dieses Faktors, orthogonal zum Basislinienzug. Somit erhalten die Punkte einen größeren Abstand zu diesem Linienzug. Der Vergrößerungsfaktor kann auch mit der Maus vorgegeben werden. Hierzu ist die manuelle Eingabe des Faktors mit ESCAPE abzulehnen. Im Anschluss können Sie einen Punkt aus der Umgebung des Linienzuges mit der Maus verschieben, wobei der Schalter Frei auto (ein, aus) zur Bestimmung der Zielposition zur Verfügung steht. Diese Verschiebung wird auf alle angewählten Punkte angewendet. Der angezeigte Faktor F=xxx wird im Werkzeug angezeigt und kann direkt hier geändert werden. Auch der Linienzug kann durch ein Unterkommando erneut bestimmt werden, ohne das Werkzeug zu verlassen.