Dieses Kommando dient der Achskleinpunktberechnung. Er befindet sich in den Werkzeugen Konstruktion >> Punkte und Punkte >> Erzeugen. Eine zusammenhängende Linienfolge oder sogar eine unterbrochene Linienfolge kann in gleichmäßigen Abständen mit Zwischenpunkten versehen werden, die entweder auf der jeweiligen Linie liegen und sie auf Wunsch dort teilen, oder aber durch Angabe eines Abstandes daneben liegen.
Zu Beginn wird der Linienzug durch Anwählen von Anfangspunkt, evtl. einigen Stützpunkten und Endpunkt festgelegt. An Verzweigungsstellen sucht der Rechner unter den Fortsetzungslinien diejenige aus, die am ehesten in Richtung des nächsten Stützpunktes verläuft. Mit dem Linienverfolgungsschalter LSuch und dem Punktfangschalter Frei auto (ein, aus) können Sie die Verfolgung eines Linienzuges steuern, wobei sowohl das Fangen der Linien als auch der Punkte ausgeschaltet werden kann. Durch Drücken der Taste ESCAPE wird der zuletzt angewählte Stützpunkt zum Endpunkt. Auf dieselbe Weise können Sie den Linienzug auch mit den Kommandos F10 >> Linienzug, Objekt anwählen, bevor Sie das Kommando Station aufrufen. Lesen Sie dazu auch das Kapitel Anwählen von Grafikelementen.
Frei aus (ein, auto) / LSuch / LFang
Mit dem Linienauswahlschalter LSuch (siehe Kapitel F9 - F9 - die 2. Ebene) können Sie die korrekte Verfolgung eines Linienzuges zusätzlich unterstützen. Daneben besitzt das Werkzeug auch den Schalter LFang mit der Option n - keine Linienverfolgung. So können Linienzüge mit "Lücken" gewählt werden. Da dieser LFang-Schalter sich durch Drücken und Halten der Steuerungs-Taste stets umstellt, können Sie während der Linienzuganwahl beliebig zwischen Linienverfolgung und keiner Linienverfolgung hin und her wechseln. Die fehlenden Linien werden nicht erzeugt, sondern nur intern als virtuelle Linien verwendet, solange das Werkzeug aktiv ist. Während der Linienzuganwahl können der Schalter LSuch und LFang beliebig umgeschaltet werden. Für die Punktanwahl steht der Schalter Frei aus (ein,auto) zur Verfügung, der im Kapitel Frei auto ein aus beschrieben ist. Damit können auch "virtuelle" nicht vorhandene Punkte angewählt werden.
Nach Anwahl des Linienzuges öffnet sich ein Dialog, in dem Sie die für die Punkterzeugung benötigten Werte eingeben können:
Abstand zum Anfangspunkt: Geben Sie den gewünschten Abstand in Metern des ersten Zwischenpunktes vom Anfangspunkt in Achsrichtung ein.
Intervall auf der Achse: Geben Sie das Unterteilungsintervall in Metern ein. Wenn als Intervall 0 angegeben wird, wird nur ein Punkt im angegebenen Abstand zum Anfangspunkt in das Polygon gerechnet.
Abstand seitwärts zur Achse im Anfangspunkt / Abstand seitwärts zur Achse im Endpunkt: Seitlicher Abstand in Metern. Geben Sie für beide seitlichen Abstände den gleichen Wert an, so werden die Punkte parallel neben der angewählten Achse im angegebenen Abstand erzeugt. Dabei berechnet GEOgraf die Zwischenpunkte zunächst gemäß Intervallangabe auf der Achse und erzeugt sie dann seitlich davon im dem Abstand, der sich aus dem seitlichen Abstand QA und QE ergibt. Geben Sie unterschiedliche Werte für die beiden seitlichen Abstände QA und QE an, so sind die Intervalle auf der Achse gleich dL, die Punktabstände selbst jedoch größer.
Aufweitung gemäß quadratischer Parabel: Sind die Abstände im Anfangspunkt und im Endpunkt unterschiedlich, so kann der jeweilige seitliche Abstand der Zwischenpunkte von der Achse entweder linear interpoliert werden (Option nicht angehakt), oder der Verlauf der Abstände kann quadratisch aufgeweitet werden (Option angehakt).
Stationierung gemäß Schrägstrecke (ja/nein)? Diese Frage erscheint nur, wenn im F9-Menü der 3D Schalter auf 3D Bearbeitung gestellt ist. In diesem Fall bekommen die neu berechneten Punkte eine gültige Höhe, wenn die benachbarten Polygonpunkte eine gültige Höhe haben. Die Höhe wird durch lineare Interpolation zwischen den beiden benachbarten Polygonpunkten ermittelt. Für die Stationierung gibt es in diesem Fall zwei Möglichkeiten. Entweder wird gemäß der Horizontalstrecke stationiert, wenn Sie das Kontrollkästchen nicht anhaken, oder die Stationierung erfolgt gemäß der Schrägstrecke, wenn Sie das Kontrollkästchen anhaken. Bei Kreisbögen und Klothoiden wird jedoch nie gemäß Schrägstrecke, sondern immer gemäß Horizontalstrecke stationiert.
automatische Linienteilung Dieses Kontrollkästchen steuert, ob die Polygonlinien an den neuen Zwischenpunkten geteilt werden, wenn der seitliche Abstand 0 ist. Er korrespondiert mit den Fangparametern.
Mit [OK] lösen Sie die Stationierung aus, mit [Abbrechen] verlassen Sie den Dialog und kehren zurück in die Grafik. Hier befinden Sie sich noch im Werkzeug Station, können Einstellungen ändern und mit Start erneut ein Polygon anwählen.
Sonderfall: Wenn Sie das Kommando Punkte >> Station aus der interaktiven Profilbearbeitung heraus aufrufen (siehe Kapitel Profile interaktiv in der Grafik bearbeiten), dann bedeutet die Frage nach dem 'Abstand seitwärts im Anfangspunkt (Endpunkt)' stattdessen hier die 'Höhendifferenz zum Anfangspunkt (Endpunkt)'. Im Fall der 3D Bearbeitung bedeutet die Stationierung gemäß Schrägstrecke, dass die Punkte auf dem angewählten Polygon (im Normalfall also der Horizontlinie - das ist die Schrägstrecke) den angegebenen Abstand voneinander bekommen. Wird nicht gemäß der Schrägstrecke stationiert, dann werden die neuen Horizontpunkte so erzeugt, dass die Horizontalstrecke zwischen ihnen dem angegebenen Abstand entspricht.
Im Register Datei des Dialoges Punkte >> Erzeugen >> Station können Punkte achsbezogen eingelesen oder ausgegeben werden.
DerModus-Schalter wechselt zwischen Einlesen und Ausgeben.
Datei: Geben Sie hier die Datei an, welche die Stationierung enthält. Mit dem Öffnen-Button kann die Datei über den Windows-Dialog navigiert und ausgewählt werden. Mit dem Stift-Button öffnen Sie die Datei im Editor.
Format: Hier können Sie zwischen verschiedenen Dateiformaten wählen.
Das Standardformat sieht aus:
<Punktnummer> <POska> <Station auf der Achse> <Abstand zur Achse> [<Höhenoffset auf die Achshöhe>]
Weitere Formate können in der Steuerdatei geograf.ini definiert werden. Die Interpretation der Koordinaten funktioniert dabei teilweise abweichend vom Einlesen von Punkten:
Variable |
Bedeutung |
---|---|
&Pr | Rechtswert |
&Ph | Hochwert |
&Pz | Höhe |
&PR | Station auf der Achse |
&PH | Abstand zur Achse |
&PZ | Höhenoffset auf die Achshöhe |
Dabei sind "Station auf der Achse" und "Abstand zur Achse" immer in einem lokalen Koordinatensystem.
Die Übernahme von Sachdaten aus der Punktdatei ist in diesem Werkzeug nicht möglich. Beim Ausgeben liefern sowohl &Pz als auch &PZ die echte Punkthöhe, wenn die Achse 2D vorliegt.
Abstand zum Anfangspunkt: Dieser Wert wird zu den Stationswerten jeweils dazu addiert. Auch negative Werte können eingegeben werden.