Dieser Programmteil dient zum Einlesen von Einzellinien und Polygonen aus ASCII-Dateien. Einzellinien werden hierbei als Polygon mit 2 Punkten aufgefasst. Die Punkte müssen im GEOgraf-Auftrag vorhanden sein. Die Daten der Eingabedatei müssen folgendes ASCII-Format haben:
<LOska> ( <Punktnummer> [ R <Radius>] <Punktnummer> [ R <Radius> ] ... <Punktnummer> )
Die spitzen und eckigen Klammern der Formatbeschreibung dienen lediglich zur Verdeutlichung, sie werden in der ASCII-Datei nicht mit angegeben. Die runden Klammern dagegen gehören zum Format. Sie schließen jeweils die zu einem Polygon gehörenden Angaben ein. Vor und nach jeder runden Klammer muss ein Leerzeichen stehen, ebenso muss zwischen den Daten jeweils mindestens ein Leerzeichen stehen (auch zwischen dem 'R' und der folgenden Radius-Angabe).
Die Punktnummern müssen durch mindestens ein Leerzeichen oder einen Zeilenwechsel von einander getrennt sein.
Verschiedene Linienzüge müssen durch einen Zeilenwechsel voneinander getrennt sein.
Der Parameter <LOska> setzt sich aus Katalog, Ebene und Linienart zusammen. Die möglichen Schreibweisen sind im Kapitel "GGOska (GEOgraf-Katalogschlüssel)" dokumentiert.
Das in der Formatbeschreibung aufgeführte 'R' und der folgende Radius sind nur von Bedeutung, wenn es sich bei der beschriebenen Linie um einen Kreisbogen handelt. Beim Einlesen werden Kreisbögen immer rechtsgekrümmt erzeugt, während in den Bogen-Werkzeugen auch linksgekrümmte Bögen gespeichert werden können. Eine positive Radius-Angabe beschreibt hier einen rechtsgekrümmten Bogen mit einem Zentriwinkel kleiner 200 Gon, ein negativer Radius einen rechts gekrümmten Bogen mit einem Zentriwinkel größer 200 Gon. Die Angabe [ R <Radius>] entfällt, wenn die Linie eine Gerade ist. Alternativ zu [ R <Radius>] kann auch [ B ] stehen, um Kreisbögen zu definieren. In diesem Fall berechnet GEOgraf den Radius selbst. Dabei müssen mindestens 3 Punkte durch eine Folge von 'B's verbunden sein.
Sind nur zwei Punkte durch 'B's verbunden, fehlt also die Verbindung zu einem dritten Punkt, so kann GEOgraf keinen Radius ermitteln. Dann wird eine Fehlermeldung ausgegeben, und das Programm erzeugt eine Gerade zwischen den beiden Punkten. Bei 3 Punkten, die jeweils mit einem 'B' verbunden sind, wird der Radius so gewählt, dass alle drei Punkte auf dem zugehörigen Vollkreis liegen. Bei der ersten Sequenz aus 3 Kreisbogen-Punkten wird sowohl der erste mit dem zweiten als auch der zweite mit dem dritten Punkt mit einem Kreisbogen des errechneten Radius verbunden. Bei allen weiteren Sequenzen aus jeweils 3 Kreisbogen-Punkten wird der Kreisbogen immer vom zweiten zum dritten Punkt der Folge gezogen.
GEOgraf überprüft, ob die einzulesenden Linien bereits im Auftrag enthalten sind. Bereits vorhandene Linien werden nicht neu eingelesen.
Steht in der Liniendatei die Koordinate statt einer Punktnummer, so wird beim Einlesen solcher Liniendateien die Punktkollision über die Koordinate ausgeführt. Für die Kollision wird der gesamte Auftrag betrachtet, über alle Kataloge hinweg. Ist kein Punkt an der angegebenen Position im Auftrag, so wird er in der aktuellen Punktart des Artenmanagers erzeugt und die Linie eingelesen. Punkte und Linien können dann in verschiedenen Katalogen liegen.
Bei Anwahl des Kommandos öffnet sich ein Dialog, in den die benötigten Informationen einzugeben sind:
Datei |
Eingabedatei, in der die Daten der einzulesenden Linien gespeichert sind. Sie können hier entweder den Dateinamen eintippen oder per Auswahl-Button den Windows Dialog zum Auswählen und Öffnen einer Datei starten. |
Fehler |
In diese Datei werden Fehlermeldungen beim Einlesen geschrieben, statt sie einzeln in der Grafik auszugeben. Vorschlagswert ist <auftrag>.err. Jede fehlerhafte Zeile der Eingabedatei liefert eine Fehlermeldung in der *.err Datei. |
Katalog |
Enthält die Eingabedatei eine Katalogangabe, so gilt diese für die eingelesenen Linien. Andernfalls liegen diese Linien im hier eingestellten Katalog. Vorschlagswert ist immer der Standardkatalog aus Grafikparameter >> Wie. |
Ebene |
Enthält die Eingabedatei eine Ebenenangabe, so gilt diese für die eingelesenen Linien. Enthält die Eingabedatei keine Ebenenangabe, so gilt zunächst die Standardebene der Linienart, wenn diese definiert ist und verwendet wird. Andernfalls liegen diese Linien auf der hier eingestellten Ebene. |
Mit [OK] werden die Linien eingelesen, wobei in der Informationszeile die Meldung "<n> Linien eingelesen" erscheint.
Tipp:
Punkte und Linien gemeinsam von einem GEOgraf-Auftrag zum anderen austauschen geht bequem über die Windows-Zwischenablage. Mit Bearbeiten >> Kopieren und Bearbeiten >> Einfügen wird eine beliebige F10-Auswahl übergeben. Die Kollision ist dabei fest so eingestellt, dass neue Elemente erzeugt werden (siehe Bearbeiten-Menü - Kopieren Einfügen).