Import einer DXF-Datei

Das Prinzip der DXF-Dateien wurde von Autodesk entwickelt, damit AutoCAD Zeichnungen von anderen CAD-Systemen eingelesen und verarbeitet werden können. Aufgrund der Verbreitung von AutoCAD hat sich DXF als Standard in der Welt der Mikrocomputer-CAD-Systeme durchgesetzt.

Nicht alles geht mit DXF!

GEOgraf ist im Gegensatz zu AutoCAD eine spezielle CAD-Software für das Vermessungswesen. Diese Spezialisierung erfordert eine andere Datenstruktur als die von AutoCAD. Mit DXF können allerdings Zeichnungen ausschließlich in der Datenstruktur von AutoCAD ausgetauscht werden. Ein weiteres Problem des DXF-Konzeptes ist, dass die Mehrzahl der Angaben in der DXF-Datei nicht obligatorisch sind, im Einzelfall also fehlen können. Einige CAD-Programme bieten beispielsweise eine Umsetzungsmöglichkeit von HPGL-Dateien (Sammlung von Plotterbefehlen für einen HP-Plotter) in DXF-Dateien. Diese Datei beschreibt die Zeichnung auf einer sehr niedrigen Ebene, und auch diese Datei wird als DXF-Datei bezeichnet.

Was aber geht mit DXF?

Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen Unterschiede zwischen GEOgraf und AutoCAD aus Sicht der Vermessung.

Element

GEOgraf

AutoCAD

Punkt

alphanumerische Punktnummer

Punktart

nicht vorhanden

Symbolname, Größe

Linie

Verweis Anfangs- und Endpunkt

linienbegleitende Symbole

Koordinaten ohne Punktbezug

nicht vorhanden

Text

Textart, bzw. Größe, Breite, Slant

Textbezugsstrich

Bruchstrich

ISO-Norm Zeichensatz, Windows-Fonts

Größe, Breite, Slant

nicht vorhanden

nicht vorhanden

diverse eigene Zeichensätze

Schraffur

Umringskoordinaten

automatische Textfreistellung

Schraffurlinien

nicht vorhanden

Spline

Polygon und kubische Splines

diverse Splinetypen

Bitmaps

Es entstehen Verweise auf die Bitmaps im GEOgraf.

Datentyp IMAGE (ab ACAD2000)

Achtung! Die Bitmaps sind externe, nicht in der DXF- bzw. DWG-Datei enthaltene Dateien und müssen auch vorhanden sein, um dargestellt werden zu können.

Dies heißt im Einzelnen:

  1. Punkte verlieren beim Austausch mit DXF ihre Punktnummer.
  2. Anfangs- und Endpunkt einer Linie muss bei der Umsetzung über die Linienkoordinaten eingefangen werden. Dies macht die Datenumsetzung sehr rechenintensiv.
  3. Im AutoCAD besteht kein Unterschied zwischen einer Linie zwischen zwei Punkten und dem Bruchstrich einer Flurstücksnummer, wenn diese mit derselben Linienform dargestellt wird.

Der Aufruf des Programmes ACAD-GG und die Übernahme der Daten direkt in den GEOgraf-Auftrag erfolgt im Menü Import mit dem Kommando DXF/DWG. Alternativ kann in der Grafik mit Dokumente >> DXF/DWG >> Importieren eine mit dem DXF/DWG-Plugin hinterlegte Datei interaktiv importiert werden, wobei Layerauswahl, Einpassung übernommen und ggf. Katalogdateien automatisch erzeugt werden (siehe Importieren).

Um eine DXF- bzw. DWG-Datei in einen GEOgraf-Auftrag umzuwandeln, müssen den Darstellungsinformationen GEOgraf-Arten zugeordnet werden: Symbolnamen müssen in Punktarten, Linienformen in Linienarten, Textformen in Textarten und Layernamen in Ebenen umgesetzt werden. Auf die Nummerierung der Arten und Ebenen wird über die Installatiosdatei GG-ACAD.ins Einfluss genommen.

Das Kommando Import >> DXF/DWG fasst alle Schritte zusammen, die für die Umsetzung einer DXF-Datei in einen GEOgraf-Auftrag notwendig sind und lässt sie automatisch nacheinander ablaufen. Das folgende Diagramm zeigt diese Schritte:

Die Steuerung des Programmes erfolgt mit Hilfe der zu den einzelnen Arbeitsschritten gehörenden Parameter und Optionen. Die für die Umsetzung ACAD-GG zusätzlich benötigten Informationen werden der Installationsdatei GG-ACAD.ins entnommen.

Beim Aufruf erscheint der für alle Importschnittstellen gültige Dialog, wie bereits im Kapitel "Datenübernahme ins GEOgraf: XXX-GG" beschrieben. Unter Parameter werden die Optionen für GRAFBAT, SYMBAT, ARTBAT und natürlich auch für ACAD-GG eingetragen. Die Default-Werte stehen bereits im Dialog und können oft beibehalten werden.

Import von Elementfarben

GEOgraf übernimmt bei Linien, Splines, Schraffuren und Böschungen jeweils die im DXF/DWG gespeicherte individuelle Elementfarbe (Attribut 62). Diese Farbe wird als R-G-B-Wert zum Element gespeichert und übertrifft die Farbe und den Stift aus der Art. Dadurch sehen Linien, Splines und Schraffuren nahezu wie in AutoCAD aus. Der Import der Elementfarbe kann in der gg-acad.ins jedoch auch abgeschaltet werden.

Import und Multiarten

Beim interaktiven Import in der Grafik steuert GEOgraf die Katalogvergabe für Multiarten automatisch. Auch beim Aufruf aus dem Import-Menü kann gleich ein neuer Katalog angelegt werden. Die Option

-katalog=<Nummer>,<Kurzname>

wird automatisch in den Zusatzoptionen der Importparameter eingetragen. Außerdem schreibt GEOgraf in den Registern Arten und Symbole der Importparameter die Dateinamen der neuen Dateien, wobei der Name der DXF-Datei der Standard ist.

ACAD-GG-Optionen

Die Standardoptionen für ACAD-GG bietet der Dialog Allgemein der Importparameter zur Auswahl an (siehe Importparameter), ohne dass Sie die entsprechenden Buchstabenkürzel kennen müssen. Zusätzlich zu den Standardoptionen stehen weitere Optionen für Spezialfälle zur Verfügung, die Sie mit dem ?-Button am Bildschirm ausgeben können. Diese sind hauptsächlich beim Aufruf aus einer Batch-Datei von Bedeutung.

-BLOCK In der Blocksteuerdatei wird abgelegt, wie die DXF-Blöcke ins GEOgraf übernommen werden. Die Optionen -BLOCK steuern, ob sie aufgelöst oder als Symbole abgelegt werden sollen. Die Blocksteuerdatei kann angepasst werden. Damit die Änderungen bei der nächsten Umsetzung wirksam werden, darf die Datei bei der nächsten Umsetzung nicht überschrieben werden.

Der Aufruf lautet

-BLOCK:<mode>:<blockdatei>

mit  

<blockdatei> Name der Blocksteuerdatei (nur für Mode ALT und NEU). Ist kein Dateiname angegeben, wird im Ausgabe-Verzeichnis der Name der AutoCAD-Datei mit der Endung .BLO verwendet.

-BLOCK:ALT:<blockdatei> Blocksteuerdatei <blockdatei> nicht überschreiben sondern vorhandene verwenden.

-BLOCK:SYMBOL Alle nicht internen Blöcke als Symbole übertragen

-BLOCK:AUFLÖSEN Alle nicht internen Blöcke auflösen

-BLOCK:OBJEKT Alle nicht internen Blöcke als GEOgraf-Punktobjekte übertragen

BLOCK:NEU:<blockdatei> Blocksteuerdatei <blockdatei> neu generieren

-m=<maßstab> Maßstab im GEOgraf-Auftrag, standardmäßig mit 1:500 vorbelegt.

-r=<radiusXY><radiusZ> RADIUS: Größe der Fangradien zum Einfangen von Punkten. Der Default für radiusXY ist das Mimimum von 0.025 und 1/10000*Zeichnungsgröße. Der Default für radiusZ ist radiusXY. Die Einheit ist abhängig vom SPMODE in der GG-ACAD.ins.

-layer Abgeschaltete Layer nicht importieren. Alle Layer die in der DXF-Datei abgeschaltet oder 'freezed' sind, also nicht dargestellt werden, sind nicht zu importieren.

-k Nur Symboldatei aus der SECTION BLOCKS erzeugen

-dot=<wert> Größenangabe für die maximale Punktmenge. Hiermit können Dateien klein gehalten und damit Speicherplatz gespart werden.

-p Polylines werden in lineare Splines umgewandelt.

-dig:<Systemnummer> Punkte und Texte werden mit Status digitalisiert zur angegebenen Systemnummer importiert. (Spezialfall)

-b Programmaufruf aus einer Batch-Datei

Die Optionen, deren Beschreibung mit einem groß gedruckten Stichwort anfangen, können unter diesem Stichwort fest in der Installationsdatei definiert werden.

Technische Details:

  1. Es wird eine Ergänzungsdatei angelegt. Mit dieser sollte die Installationsdatei GG-ACAD.ins auf Wunsch erweitert werden, so dass beim nächsten Austausch dieselben Definitionen zur Verfügung stehen.
  2. Ist die Arten- oder Symboldatei schon vorhanden, so wird sie durch die neuen Eingaben ergänzt. Arten, die schon definiert waren, werden durch die neue Eingabe überschrieben. Sollen die alten Definitionen erhalten werden, kann sowohl bei ARTBAT als auch bei SYMBAT ein Additionswert gesetzt werden.
  3. Über eine Blocksteuerdatei <Vorname der DXF-Datei>.BLO kann die Umwandlung von Blöcken in GEOgraf- Symbole, -Schraffuren und Einzelelemente gesteuert werden. Nach Anpassung der Blocksteuerdatei muss die Umsetzung noch einmal erfolgen, wobei die Zusatzoption -BLOCK:ALT (Blocksteuerdatei nicht überschreiben) gesetzt sein muss.
  4. POLYLINEs können als 3D-Splines übernommen werden. Hierfür muss der Parameter HOEHENLINIEN in der Installationsdatei gesetzt werden. Der Spline bekommt den ersten VERTEX-Wert als Höhe zugewiesen.
  5. Bemaßungsblöcke werden als Objekte übernommen.
  6. SHAPEs werden als Punkte übernommen, es wird aber weder eine Punktart noch ein Symbol definiert.
  7. Fehlermeldung  ACAD-GG:"zu viele Textarten" ist darauf zurückzuführen, dass beim Einlesen einer DXF Datei für jede vorhandene Textgröße eine eigene GEOgraf Textart angelegt wird, falls in der Installationsdatei nichts installiert ist. Eine solche Installation könnte wie folgt aussehen:

TX

1

0.5

*alle Texte bis 0.5 mm werden GEOgraf Art 1

TX

2

2.0

*

.....

 

 

 

TX

88

999999

*alle restlichen Texte werden GEOgraf Art 88