Datenaustausch mit ALK-Systemen

Bei der Erfassung der Daten in GEOgraf müssen einige grundsätzliche Regeln beachtet werden, wenn die Daten anschließend zu einem ALK-System übertragen werden sollen. Im Augenblick betrifft dies hauptsächlich die Schnittstellenprogramme GG-GIAP, GG-EDBS, GG-DAVID und GG-EZS, in eingeschränktem Maße auch GG-SICAD.

Wollen Sie Daten zu einem ALK-System übertragen, ist es zwingend notwendig, dass Sie sich mit dem jeweiligen Objektabbildungskatalog (OBAK) und dem Objektschlüsselkatalog (OSKA) vertraut machen. Um die Installationsdatei anpassen zu können, müssen Ihnen die Zusammenhänge bekannt sein. Nur so können die Vorschriften aus diesen Katalogen eingehalten werden.

Mit dem Modul BEDV-GG können Grundstücksdaten wie z.B. Flurstücksnummern, Nutzungsarten, Eigentümer, Buchflächen aus dem BEDV bzw. ALB übernommen werden. Für die Verarbeitung der Eigentümer in GEOgraf wird zusätzlich das Modul GGSACH benötigt.

Technische Details:

  1. Objektteile (d.h. Grafikelemente wie Linien oder Texte) werden mit sogenannten Fachbedeutungen übertragen. Diese Fachbedeutung ist abhängig von der GEOgraf-Art des Objektteiles und wird über die Installationsdatei den Arten zugeordnet. Linien und Splines zeichnen sich dadurch aus, dass sie ein Objektteil von unterschiedlichen Objekten sein können. Beispielsweise kann eine Linie Flurstücksgrenze und gleichzeitig Gebäudeumringslinie sein. Somit muss diese Linie auch mit zwei Fachbedeutungen übertragen werden. Dies wird erreicht, indem die Umsetzung der Linienart in die Fachbedeutungen von der Art der Objekte abhängig ist, zu denen die Linie gehört. Mit anderen Worten: für jede Objektart gibt es in der Installationsdatei eine eigene Tabelle, die die Linienarten in Fachbedeutungen umsetzt. Da ausschließlich Linien mehrere Fachbedeutungen haben können, ist für Punkte und Texte nur jeweils eine Umsetzungstabelle vorgesehen. Jeder Linie können maximal 10 Fachbedeutungen zugeordnet werden.
  2. Im Unterschied zu GEOgraf sind Linien im ALK-GIAP keine Punktverbindungen sondern eigenständige grafische Elemente mit eigenen Koordinaten. Somit können beispielsweise bei der Übertragung eines Gebäudes die Linien ohne die Gebäudeeckpunkte übertragen werden. Dies wird erreicht, indem man für diese sogenannten Linienknickpunkte eine Punktart vorsieht, die in der Installationsdatei so installiert ist, dass diese Punkte nicht übertragen werden.
  3. Da im ALK-GIAP nicht mit Objekthierarchien gearbeitet werden kann, können Objekte nur über ihren Objektnamen in eine Objektstruktur gebracht werden. So ist beispielsweise in dem Objektnamen eines Gebäudes der Straßenschlüssel der Straße enthalten, zu dem das Gebäude gehört. Somit zerfällt der Objektname eines Gebäudes in einen straßenspezifischen Teil und einen gebäudespezifischen Teil. Um den straßenspezifischen Teil des Objektnamens nicht bei jedem Gebäude erneut eingeben zu müssen, wird ein sogenanntes Straßenschlüsselobjekt gebildet, das diesen Teil des Namens aufnimmt. Über die Objekthierarchie wird nun das Gebäude diesem Straßenschlüsselobjekt zugeordnet. Der Objektname des Gebäudes setzt sich dann aus dem Objektnamen des Oberobjektes (Straßenschlüsselobjekt) und dem eigenen Objektnamen zusammen.
  4. Im ALK-GIAP wird bei der Bildung eines Objektes zwischen Definitions- und Ausgestaltungsgeometrie unterschieden. Bei einem Gebäude zählen beispielsweise die Umringslinien zur Definitionsgeometrie, alle restlichen Linien zur Ausgestaltungsgeometrie. Bei der Digitalisierung eines flächenhaften Objektes werden zunächst die Linien der Definitionsgeometrie digitalisiert. Nach Abschluss der Definitionsgeometrie (der Umring ist geschlossen) findet die Objektbildung statt, und die Umringlinien werden automatisch dem Definitionsteil des Objektes zugeordnet. Im Anschluss werden die Linien der Ausgestaltungsgeometrie digitalisiert. Hierzu ist zuvor der Kommandoschalter für die Typeinstellung (Kommando F5) des Digitalisierprogrammes von Fläche auf Linie umzustellen. Die nun digitalisierten Linien werden automatisch dem Ausgestaltungsteil des Objektes zugeordnet. Wird das Objekt nicht beim Digitalisieren erzeugt, sondern manuell gebildet, erzeugen die Flächenfangfunktionen beim Linienzuordnen zum Objekt automatisch Definitionslinien, während das einzelne Zuordnen von Linien Ausgestaltungslinien erzeugt.
  5. Für die Übertragung von Splines ist darauf zu achten, dass die Splines im 'Objektmodus' gebildet werden (eine Objektart muss eingestellt sein).
  6. Für die Übertragung von Symbolen ist folgendes zu beachten:
  1. Vor der Übertragung des Auftrages sollten Sie immer das Hilfsprogramm GG-TXT durchlaufen lassen, um zu gewährleisten, dass die Textkoordinate gleich der des Objektreferenzpunktes ist und auf die richtige Anzahl Nachkommastellen gerundet ist (siehe Koordinaten runden).

Das Arbeiten mit diesen Schnittstellen bedarf einer sorgfältigen Vorbereitung. Da diese ohne eine Schulung nicht zu bewältigen ist, schreiben wir zwei Tage Schulung vor. Im Allgemeinen wird so verfahren, dass am Anfang an einem Tag Grundlagen geschult werden. Nach einer gewissen Einarbeitungszeit wird der zweite Tag genutzt, um Feinheiten zu schulen und aufgetretene Probleme zu klären. Da die Komplexität der Schnittstellen den Rahmen unserer Hotline sprengen würde, kann Ihnen ohne Schulungsteilnahme kein Support gewährt werden.