Wenn Sie eine eigene Tablettkonfiguration erstellen wollen, dann müssen sie zunächst eine Textdatei <name>.txt mit einem Editor erstellen. Diese Datei enthält vor allen Dingen die Initialisierungssequenz und die Formatbeschreibung, mit der GEOgraf später die Daten vom Digitalisierer auswertet.
Wir empfehlen, das Digitalisiertablett zunächst an die serielle Schnittstelle anzuschließen, wenn Sie eine eigene Tablettkonfiguration erstellen, um dann mit dem Hilfsprogramm T32 (siehe Abschnitt Das Hilfsprogramm T32) das vom Digitizer gelieferte Format abzufragen.
Das Format der txt-Datei ist folgendermaßen aufgebaut:
Zeilen mit einem Stern '*' in der ersten Spalte sind Kommentarzeilen.
Sonstige Zeilen bestehen aus einer Variablen und einem zugeordneten Wert, ähnlich den Umgebungsvariablen in MSDOS. Folgende Variablen sind möglich:
NAME="Name" Kennung der Digitalisiereinstellung, die beim Aufruf von GEOgraf mit dieser Tablettdatei auf dem Bildschirm ausgegeben wird.
INIT="Sequenz" Initialisierungssequenz; Manche Digitizer erwarten erst eine bestimmte Zeichenfolge bevor sie anfangen zu arbeiten. Diese Zeichenfolge ist aus der Beschreibung des Digitalisiertabletts zu entnehmen. Auf jeden Fall muss das Tablett über Dipschalter, Display-Einstellung oder über diese Initialisierung so eingestellt werden, dass es im sog. POINT-Modus läuft und ASCII-Zeichen sendet (vgl. Digitizer-Handbuch). ESCAPE kann in der Initialisierungssequenz in Form von '\027' angegeben werden.
FORMAT="Sequenz" Beschreibung des Formats, mit dem der Digitalisierer seine Daten zum Rechner schickt. Um das Format Ihres Digitizers zu erfahren, können Sie sich mit Hilfe des Programms T32 die Zeichenfolge auf dem Bildschirm anschauen.
Mit der Formatsequenz müssen alle Zeichen einer Digitalisiereingabe verarbeitet werden. Ist die Verarbeitung unvollständig, so erklingt beim Digitalisieren ein Dauerton. Durch mehrfache Eingabe von 'ESC' kann dann die Eingabe abgebrochen werden.
Die Formatbeschreibung wird aus folgenden Bausteinen zusammengesetzt:
%x Platzhalter für die X Koordinate
%y Platzhalter für die Y Koordinate
%c Platzhalter für einen alphanumerischen Tastencode
%d Platzhalter für einen dezimalen Tastencode
%s Überlese (skip) Zeichen
\n Linefeed '<LF>' (Im Programm T32 bewegt sich der CURSOR eine Zeile tiefer)
\r Carriage Return '<CR>' (Wagenrücklauf: Der Cursor geht an den Anfang der Zeile zurück)
\ddd Das Zeichen mit dem ASCII-Tastencode 'ddd'. Beipiel: '\027' bedeutet 'ESCAPE'.
Falls zwischen x- und y-Koordinaten kein Trennzeichen übermittelt wird, muss noch eine Längenangabe hinter dem % stehen (Beispiel: '%12x' gibt an, dass die x-Koordinaten 12 Zeichen lang sind). Zwischen % Anweisungen sollten keine Leerzeichen stehen, da diese sonst vom Tablett erwartet werden.
Beispiel: T32 liefert am Bildschirm die erste Zeile der unten abgebildete Anzeige, wenn eine Taste am Digitizer gedrückt wird. Beim nächsten Tastendruck einer anderen Digitizertaste beginnt die Bildschirmanzeige in der nächsten Zeile, aber treppenförmig versetzt hinter der letzen Spalte der vorherigen Angabe.
+12456 +4892 01
+11987 +4905 02
+12047 +2895 01
Das zugehörige Format müsste lauten: FORMAT="%x%y%2d\n" .
AUFL=zahl Auflösung des Tabletts. Die Auflösung muss so eingestellt sein, dass der Koordinatenbereich, der beim Übersetzen der Textdatei angezeigt wird, etwa zwischen 0 und 65535 liegt. Die gemessene Tischkoordinate wird einfach mit der Zahl AUFL multipliziert.
OK="Sequenz" Zeichenfolge, die der Rechner an den Digitalisierer geben soll, wenn die Digitalisierzeichen korrekt verarbeitet werden konnten. Kann zum Beispiel genutzt werden, um die Leuchtdiode am Digitizer kurz aufblinken zu lassen. Auch diese Sequenz ist dem Handbuch des Digitizers zu entnehmen. Sie kann häufig entfallen.
Schauen Sie sich in Ruhe einige Beispiele von txt-Dateien an, wenn Sie für Ihren Digitizer eine neue Konfiguration definieren wollen.
Die Textdatei muss anschließend mit dem Programm G_DIGCC übersetzt werden.
Aufruf im Verzeichnis /TABLETTS/ aus der MSDOS-Eingabeaufforderung:
g_digcc <textdatei>
Das bedeutet, dass Sie nach jeder Änderung in der Textdatei diese neu übersetzen müssen. Die Änderungen des Formats werden erst wirksam, wenn die Grafik mit dem Eintrag des Namens der Konfigurationsdatei in der Datei geograf.ini neu geladen wird.
Zum Testen Ihrer Tablettdatei und der Einstellungen in der geograf.ini starten Sie GEOgraf und rufen das Kommando Digital. >> Erzeugen >> Trafodef >> Identisch auf. Sie werden aufgefordert, den Digitizer einzuschalten und das Menüblatt durch Anfahren einiger Punkte mit der Lupe zu definieren (siehe auch Kapitel MenüDef). Anschließend wird die Größe des Menüblattes am Bildschirm ausgegeben. Wenn diese richtig berechnet wurde und Sie alle diese Arbeitsschritte ausführen können, ohne dass ein Dauerpiepton erscheint, so ist die Konfiguration Ihres Digitizers korrekt, und Sie können mit GEOgraf digitalisieren. Voraussetzung für die Definition des Menüblattes im GEOgraf ist natürlich die Definition der Digitizer-Tasten in der GEOgraf-Makrodatei!