Voraussetzung für die Schraffur von Flächen anhand zugeordneter Sachdateninformationen ist neben dem Sachdatenmodul das Objektmodul. Die Flächen müssen also als flächenhafte Objekte vorliegen und es müssen ihnen bereits Sachdaten zugeordnet worden sein.
Die Kommandos zum Schraffieren von Objekten gemäß ihrer Sachdaten-Informationen befinden sich im Werkzeug Schraffur >> Erzeugen >> Sachdat. Schraffuren können einzeln für gewählte Wertebereiche von Sachdaten-Attributen erzeugt werden mit dem Unterkommando Manuell. Auch massenhaftes Erzeugen solcher Schraffuren über eine Steuerdatei ist möglich. Dies findet vor allem in der Flurbereinigung Anwendung und geschieht mit dem Kommando Auto. Die Steuerdatei kann direkt aus GEOgraf heraus mit dem Kommando TAB.Edit bearbeitet werden.
Ob je Objekt eine Schraffur erzeugt wird oder eine gemeinsame (mehrflächige) Schraffur für alle Objekte einer Sachdaten-Information, steuern die Fangparameter. Öffnen Sie Parameter-Menü >> Fangparameter >> Frei aus und deaktivieren Sie die beiden Häkchen für unendlich und permanentes Fangen, dann wird je Objekt eine einzelne Schraffur erzeugt. Sind die Häkchen gesetzt (Standard), so wird eine gemeinsame Schraffur erzeugt.
Mit dem Kommando Sachdat >> Manuell können Sie, wie im Werkzeug Sachdat unter Suchen beschrieben, bestimmte Grafikelemente anhand übereinstimmender Sachdateninformationen selektieren, zum Beispiel alle Flurstücke des Eigentümers 'Schmidt'. Zunächst wählen Sie das Register des gewünschten Sachdatentyps im Dialog aus. Anschließend werden die gewünschten Werte(-bereiche) für die einzelnen Attribute im Dialog eingegeben. Über alle so selektierten Elemente wird eine Schraffur erzeugt. Dabei werden aneinandergrenzende Objekte zusammenhängend schraffiert, die Schraffur wird also nicht an der jeweiligen Objektgrenze unterbrochen, falls sich dort ein weiteres selektiertes Objekt direkt anschließt. Die Schraffur wird in der aktuell eingestellten Art auf der aktuellen Ebene erzeugt, mit den aktuellen Schraffur-Parametern (Typ, Richtung, Abstand).
Zur massenhaften Erzeugung von solchen Schraffuren aus Sachdaten dient das Kommando Schraffuren >> Erzeugen >> Sachdat >> Auto (früher SACHPLOT). Aus einer Eingabedatei (<Auftrag>.tab) mit Definitionen für die Auswahl der zu schraffierenden Objekte und die jeweilige Art der Schraffur, werden die gewünschten Schraffuren automatisch erzeugt. Das ist zum Beispiel nützlich für die Erstellung von Besitzstandskarten in der Flurbereinigung (siehe Kapitel Flurbereinigung / Umlegung).
Die Eingabedatei ist eine ASCII Datei und sollte die Dateiendung .tab besitzen. Das Format ihres Inhalts ist im folgenden Abschnitt beschrieben. Nach Aufruf des Kommandos Auto wird die tab-Datei im Windows-Dialog navigiert. Sobald die entsprechende Datei gewählt ist, werden die Schraffuren erzeugt. Lag bei Aufruf des Kommandos Auto noch keine Datei <Auftrag>.tab vor, so kopiert GEOgraf automatisch die Datei sachplot.tab aus dem INSTALL-Verzeichnis.
Die tab-Datei liegt im ASCII-Format vor und steuert die automatische Schraffur-Erzeugung nach Sachdaten. Sie besteht aus Zeilen der folgenden Art:
KATALOG=<Katalognummer>
E=<Ebenennummer>
S=<Typnr>,<Attrib.wertebereiche>,<Schraffurtyp>,<Schraffurart>,<Abstand>,<Winkel>
S=...
Mit den Zeilen Katalog=.... wird jeweils der Katalog festgelegt, in dem die Schraffuren der danach stehenden Zeilen erzeugt werden sollen. Hier ist nur die Angabe der Katalognummer möglich, während der Katalogkurzname nicht verwendet werden kann. Mit den Zeilen E=.... wird jeweils die Ebene festgelegt, auf der die Schraffuren der danach stehenden Zeilen erzeugt werden sollen. Die Zeilen die mit S=.... beginnen, bestimmen, welche Objekte gemeinsam schraffiert werden und wie die Schraffuren aussehen sollen. Wenn mehrere Objekte mit angegebenem Attributwertebereich vorliegen, werden aneinandergrenzende Objekte zusammenhängend schraffiert. Die Schraffur wird also nicht an der jeweiligen Objektgrenze unterbrochen, falls sich dort ein weiteres selektiertes Objekt direkt anschließt.
Dabei bedeutet im Einzelnen:
Typnummer |
Die Typnummer/ dier TabelleId der entsprechenden Sachdatendefinition. Bei NN-Sachdaten ist hier 9999 zu wählen. |
Attrib.wertebereiche |
Hier sind die aktuellen Werte(bereiche) der einzelnen Attribute des Sachdatentyps anzugeben. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: 1) Objekte können nach einem einzelnen Wert des ersten Attributs des Sachdatentyps ausgewählt werden. Dazu geben Sie einen einzelnen Wert W gefolgt von einem Semikolon an. D.h.alle Sachdatensätze des obigen Sachdatentyps, die als ERSTEN Attributwert W haben, werden verarbeitet. Gehören die ausgesuchten Sachdatensätze zu flächenhaften Objekten, so werden die dazugehörenden Flächen mit einer EINZIGEN Schraffur versehen. 2) Will man mehrere Attributwerte oder nicht den 1. Attributwert oder einen Wertebereich spezifizieren, so sind eckige Klammern zur Markierung der einzelnen Attribute zu verwenden, also z.B. [3,34-50][Maier,Mayer][*][2.3-5.0;] Für die Attributwertebereiche sind die gewünschten Bereiche der einzelnen Attribute des Sachdatentyps anzugeben. Auch ein einzelner Attributwert kann anstelle eines Bereiches angegeben werden.
3) Die Adressierung von Sachdaten des Typs NN erfolgt, indem sowohl Attributname als auch Attributwert durch ein "=" getrennt angegeben werden z.B. Name=Holzer. Auch Wildcards für den Attributwert sind möglich: Name=*. Der Attributname muss dabei eindeutig sein. |
Schraffurtyp |
An dieser Stelle wird eingestellt, ob eine normale Schraffur (0), eine Kreuzschraffur (1), Rasterschraffur (2), flächenhafte Schraffur (3), schraffierte Abstandsfläche (4), Saumschraffur (5), Musterschraffur (6) oder eine Schraffur aus Schraffurart (7) erzeugt werden soll. |
Schraffurart |
Entspricht der Art, in der die Schraffur erzeugt wird (Punkt-, Linien- oder Schraffurart). Die Art kann auch mit Katalognummer oder Katalogkurzname angegeben werden, was die Einstellung APP= übertrifft, z.B. 100.355 oder BUERO.355 |
Abstand |
Abstand der Schraffurlinien (ist für Schraffurtyp 3 und 7 nicht notwendig). Bei Saumschraffuren ist das die Breite des Saumes. Bei Musterschraffuren ist das die Größe der Punktsymbole. |
Winkel |
Richtungswinkel der Schraffurlinien (nicht notwendig für Schraffuren vom Typ 3, 5 oder 7). |
Beispiel
Zum Auftrag sind folgende Sachdatentypen definiert:
[Typen]
Flurstück=1,Ordnr[#100],Wert[f],Buchfläche[f]
Eigentümer=100,Name,Einwurf[f]
Um über alle Flächen einer speziellen Ordnungsnummer (z.B. Ordnr=001300) eine Saumschraffur aus Katalog 100 auf der Ebene 77 mit dem Stift der Linienart 11 und einer Breite von 6 mm zu erzeugen, müssen die folgenden Zeilen in der Datei <Auftrag>.tab stehen:
APP=100
E=77
S = 1, 001300;, 4, 11, 6.0
Um eine Besitzstandskarte zu erzeugen, ist also nur eine Liste mit zeilenweisen Anweisungen dieser Art S= für jede Ordnungsnummer notwendig.
Eine Zeile
S = 1,[001000-001300][5000.-10000.];, 4, 11, 6.0
in der Eingabedatei für das automatische Schraffuren erzeugen über Sachdaten (SACHPLOT) bewirkt, dass über alle Flächen der Ordnungsnummern 001000 bis 001300, deren Wert zwischen 5000.- und 10 000.- liegt, eine solche Saumschraffur erzeugt wird.